Gelingt der Turnaround der chinesischen Wirtschaft?
Die konjunkturelle Entwicklung in China hat sich in den letzten Monaten spürbar eingetrübt. Neben schwachen Einkaufsmanagerindizes (EMI) für die Entwicklungen der Dienstleistungen und das verarbeitende Gewerbe in China machen sich die Anleger auch Sorgen um die Entwicklung der Immobilienbranche. Insbesondere potenzielle Zahlungsausfälle und Insolvenzen bei großen Konzernen aus der Branche wie Evergrande und Country Garden wecken dabei das Unwohlsein der Investoren. Obendrein hatte die chinesische Regierung in den letzten Jahren mehrfach durch Verstaatlichungen, drangsalierende Regularien oder überraschende Entscheidungen ganze Branchen ins Wanken gebracht. Dennoch versucht sich die chinesische Regierung mittlerweile verstärkt gegen das nachlassende Wirtschaftswachstum zu stellen. So wurden jüngst Mehrwertsteuersenkungen für kleinere Unternehmen für weitere vier Jahre verlängert. Zudem wurden Maßnahmen der chinesischen Zentralbank (u.a. Zinssenkungen und die Bereitstellung von Liquidität) verkündet sowie die Halbierung der Stempelsteuer bei Aktiengeschäften von 0,1 % auf 0,05 % beschlossen. Für Verunsicherung sorgen auch globale Wirtschaftskonflikte. Im Oktober hatte in diesem Zusammenhang beispielsweise die US-Regierung Chipexporte nach China eingeschränkt, die chinesische Regierung reagierte mit Gegenmaßnahmen. So wolle China ab dem 01. Dezember den Export des Batterierohstoffs Graphit beschränken. Sollte es künftig zu leichten Entspannungstendenzen im Konflikt zwischen den USA und China kommen, könnte hierdurch ein wichtiger Stimulus geliefert werden. Mit Blick auf die Konsumlaune der Verbraucher könnten derweil die nahenden Feiertage für neuen Schwung sorgen. Der Beginn der Shoppingsaison für das Weihnachtsgeschäft steht unmittelbar bevor. Am 11. November findet der Singles´ Day und in der Zeit vom 17. Bis 27. November die Black-Friday-Woche statt. Diese Termine sind mittlerweile international als Shoppingtage mit zahlreichen potenziellen Schnäppchen bekannt. Während dieser Zeit können Onlinehändler wie Amazon, JD.com, Alibaba, usw. oftmals gigantische Umsatzanstiege verzeichnen, da alle dabei sein wollen, um vermeintliche Schnäppchen abzugreifen.
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