Aktienmärkte im grünen Bereich
Die stärker als erwartet nachlassende Inflation im Eurogebiet trug letzte Woche dazu bei, dass die Anleiherenditen zurückgingen. Die Hoffnung auf weniger restriktive Notenbanken führte auch zu einer Stabilisierung an den Aktienmärkten. DAX, Euro Stoxx 50 sowie S&P 500 und NASDAQ 100 verzeichneten durchweg eine „grüne Woche“ zum Monatsanfang. Die Wochenperformance der beiden letztgenannten Indizes gehört mit +5,85 % und +6,48 % zur bisher besten in diesem Jahr. In Hoffnung auf baldige Zinssenkungen setzten die asiatischen Aktienmärkte heute Morgen die Rally fort. Es scheint, als würden DAX & Co. nun Atem für eine Jahresendrally holen. Allerdings dürfte u.E. der weitere Jahresverlauf weiterhin holprig bleiben. Mit einer Jahresendrally rechnen wir nicht.
Firmen überdenken China-Strategie
In einer VDMA-Umfrage berichtet fast die Hälfte der deutschen Maschinenbaufirmen, dass sie ihr China-Geschäft überdenken. Gleichwohl planen 42 % der 304 vom VDMA befragten Mitglieds-Firmen einen Ausbau ihrer Tätigkeiten in China. Hauptgründe für das Abwägen der Unternehmen sind in erster Linie die erschwerte Geschäftslage vor Ort, die Verschärfung der geopolitischen Spannungen und der Druck auf chinesische Unternehmen, einheimische Lieferanten und Produkte zu bevorzugen. Die Maschinenbauer dürften demnach eine stärkere Fokussierung auf die Märkte in den USA und Indien prüfen. Gleichzeitig dürfte aber auch eine stärkere Lokalisierung des Geschäfts in Betracht kommen, um – getreu dem Prinzip „in China, für China“ – Lieferketten auf China zu beschränken. Zunehmend aufgegeben wird hingegen die früher häufig angedachte Strategie, aus China heraus den Weltmarkt zu beliefern.
Exporte setzen Talfahrt fort
Die deutschen Exporte sind im September gegenüber August kalender- und saisonbereinigt um 2,4 % und die Importe um 1,7 % gesunken, wie Destatis am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2022 sanken die Exporte um 7,5 % und die Importe um 16,6 %. Der Abwärtstrend für den Außenhandel hat sich damit seit Jahresbeginn nahezu ungebrochen fortgesetzt. Das ist eine etwas beunruhigende Tendenz, zumal wir für den wichtigen Handelspartner USA im kommenden Jahr eine deutliche Wachstumsverlangsamung erwarten. Es sieht daher nicht so aus, als würde der Außenhandel alsbald
der benötigte Konjunkturtreiber für die deutsche Wirtschaft werden.
Auftragseingänge im Fokus
In dieser Woche stehen nur wenige relevante Makrodaten auf der Agenda. Heute Morgen werden die Daten zu den Auftragseingängen für das Verarbeitende Gewerbe im September veröffentlicht. Im August verzeichnete die Industrie noch ein dickes Auftragsplus von 3,9 % zum Vormonat Juli. Nichtsdestotrotz ist die Talsohle noch nicht durchschritten. Nach unserer Prognose wird die Durststrecke im Verarbeitenden Gewerbe wohl im September mit -2,2 % ggü. August angehalten haben. Angesichts der jüngsten Exportschwäche richtet sich das Augenmerk auf die Entwicklung der Auslandsaufträge, um Hinweise für eine erhoffte Konjunkturerholung zu erhalten, die von der Exportseite ausgehen könnte. Denn erst wenn sich die Auftragsbücher wieder füllen, dürfte mit einer Verzögerung die Industrieproduktion wieder anziehen. Dies könnte wiederum zu einer anziehenden Exportdynamik führen. Daten zur dt. Industrieproduktion werden im Übrigen morgen veröffentlicht.
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