Besser als befürchtet


Wie Destatis gestern mitteilte, schrumpfte die deutsche Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2023 um 0,1%. Dies war besser als von den Experten erwartet, welche mit einem Rückgang um 0,3% gerechnet hatten. Parallel zur Veröffentlichung der Q3-Zahlen revidierte Destatis zudem die ursprünglich für das erste und für das zweite Quartal 2023 vermeldeten Raten um je einen Zehntel-Prozentpunkt nach oben. Im Auftaktquartal schrumpfte die deutsche Wirtschaftsleistung daher nicht wie bislang vermutet um 0,1% sondern stagnierte gegenüber Q4/2022. Und für das zweite Quartal ermittelten die Statistiker nun ein minimales Wachstum um 0,1% anstatt der ursprünglich vermeldeten Stagnation. Am Gesamtbild ändern die besser als erwarteten Zahlen jedoch nichts. Deutschlands Wirtschaft tritt mehr oder weniger auf der Stelle. Dies dürfte auch für das Schlussquartal gelten. Erst für die Zeit danach ist wieder mehr Zuversicht angebracht.

Inflation weiter auf dem Rückzug


Lag die heimische Teuerung im September im Vergleich zum Vorjahr noch bei 4,5%, sank sie im Oktober nach vorläufigen Schätzungen nun sogar auf 3,8% und fiel damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger aus als von den befragten Bankvolkswirten erwartet. Gemessen als auf europäischer Ebene harmonisierter Verbraucherpreis (HICP) lag die Teuerung sogar nur noch bei 3,0%. Bevor hierdurch Spekulationen über mögliche baldige Leitzinssenkungen aufkommen konnten, traten mehrere Vertreter der EZB solchen vorausschauend entgegen: So schrieb beispielsweise der oberste Währungshüter der Slowakei, Peter Kazimir: „Wetten auf Zinssenkungen bereits in der ersten Hälfte des nächsten Jahres sind völlig verfehlt".

Euroraum zieht nach


Den gestrigen Zahlen aus Deutschland folgen im Laufe des heutigen Tages die entsprechenden Pendants für den gesamten Euroraum: Nach einem Plus von 0,1% in Q2 wird für das dritte Quartal eine stagnierende Wirtschaftsleistung erwartet. Zudem wird hier mit einem Rückgang der Teuerung von 4,3% auf 3,1% gerechnet.

Vorgaben aus Asien


Heute früh wurde bereits der von staatlicher Seite erhobene chinesische NBS-Einkaufsmanagerindex veröffentlicht, welcher erneut unter die wichtige 50-Punkte-Marke abtauchte. Für morgen steht mit dem Caixin-Index dessen privatwirtschaftlich ermitteltes Pendant auf der Agenda. Zudem tagte heute bereits die Bank of Japan. Jene lockerte ihre Politik der Zinskurvenkontrolle soweit, als dass sie bei Staatsanleiherenditen von einem Prozent künftig nicht mehr automatisch und rigide dagegenhalten wird. Für heute Nachmittag ist zudem noch die Veröffentlichung des vom Conference Board ermittelten US-Verbrauchervertrauens terminiert.

Keine Pause an Allerheiligen


Auch am morgigen Feiertag macht die Finanzwelt keine Pause: Die vom privaten Arbeitsmarktdienstleister ADP erhobene Zahl an US-weit neu geschaffenen Arbeitsstellen wirft ein Schlaglicht auf den für Freitag terminierten offiziellen US-Arbeitsmarktbericht. Zudem steht für morgen der ISM-Einkaufsmanagerindex zum verarbeitenden Gewerbe auf dem Programm. Last but not least tagen heute und morgen zudem noch die Währungshüter der US-Notenbank Fed.


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