US-Inflation etwas robuster
Die gestern Nachmittag veröffentlichten US-Inflationszahlen für September sind etwas höher ausgefallen als allgemein erwartet. Die Jahresrate stagnierte im September bei 3,7 % nach zuvor zwei Anstiegen in Folge. Die Kernrate setzte zwar ihren fallenden Trend mit einer Abschwächung von 4,3 % auf 4,1 % erwartungsgemäß fort. Die US-Konsumentenpreise sind jedoch auf monatlicher Basis um 0,4 % gegenüber dem Vormonat angestiegen. Hier war von Bloomberg befragten Volkswirten zuvor nur ein Anstieg von 0,3 % prognostiziert worden. Der etwas stärkere Preisanstieg ist insbesondere auf einen kräftigen Anstieg der Preise für Kraftstoffe zurückzuführen. Die Dienstleistungspreise, hier insbesondere die Preise für das Wohnen, zogen des Weiteren im September stärker an als in den Vormonaten.
Weitere Fed-Zinsanhebung nicht vom Tisch
Daher dürfte es trotz der zuletzt eher vorsichtigeren Stimmen aus den Reihen der US-Notenbank keine ausgemachte Sache sein, dass die Fed bereits am Ende ihrer Zinserhöhungsphase angekommen ist. Für die November-Sitzung neigen die US-Währungshüter wohl aber eher nicht zu einer Anhebung des Leitzinses, wenn man die jüngsten Äußerungen von Fed-Offiziellen betrachtet. Die aus Marktdaten berechnete Wahrscheinlichkeit einer weiteren Leitzinsanhebung im November liegt aktuell auch unter 10%. Mit 36% schätzen Marktteilnehmer eine weitere Anhebung bis Jahresende hingegen etwas höher ein. Wir prognostizieren weiter keinen weiteren Zinsschritt der US-Notenbank. Die Peak-Leitzinsphase könnte aus unserer Sicht jedoch länger als bisher erwartet anhalten.
Aktienmärkte drehen nach Inflationszahlen ins Minus
Die Aktienmärkte in Europa starteten gestern zunächst mit Zugewinnen in den Tag und setzten damit die Erholung der vergangenen Tage fort. Nach der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten gestern Nachmittag drehten die Börsen jedoch ins Minus. Heute Morgen setzte sich der schwächere Trend auch in Asien fort. Verstärkt wurden die Sorgen zudem von schwachen Inflationszahlen aus
China. Die aktuell in China quasi nicht vorhandene Inflation wird als Zeichen gesehen, dass die Wirtschaft des Landes trotz der Einführung einer Reihe von Stützungsmaßnahmen weiter nicht in Gang kommt.
Ausblick
Heute stehen zwei marktrelevante Ereignisse auf der Agenda. Zum einen wird mit Spannung die Rede von EZB-Präsidentin Lagarde auf dem IWF-Panel in Marokko erwartet. Zum anderen werden heute Nachmittag in den USA Daten zur Verbraucherstimmung durch die Universität Michigan veröffentlicht. Des Weiteren liegt mit der vermutlich zeitnah beginnenden Bodenoffensive Israels im
Gaza-Streifen der Fokus der Finanzmarktakteure auf Anzeichen für eine mögliche neuerliche Ausweitung des Konflikts.
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