Neues Zyklushoch, neues Zyklustief


Gestern rutschte der deutsche Aktienindex DAX kurzzeitig unter die Marke von 15.000 Punkten. Seit März hatte er nicht mehr so tief notiert. Grund für den Rücksetzer: zuvorderst Zinsängste. Immerhin lugte, gleichfalls zu Beginn des gestrigen Handelstages, die Rendite deutscher Bundesanleihen mit zehn Jahren Restlaufzeit über die Marke von 3% – zum ersten Mal wieder seit mehr als zwölf Jahren. Der Staatsanleihemarkt zeigte zuletzt rund um den Globus Anzeichen eines Ausverkaufs. Wesentlich vorangetrieben wurde diese Entwicklung in den Vereinigten Staaten. Ausgangspunkt der anhaltenden Kursverluste: eine robuste Verfassung der US-Wirtschaft, gekoppelt mit aggressiven Tönen führender Vertreter der US-Notenbank. Speziell im Euroraum schien sich der Rentenmarkt dabei ein gutes Stück von den konkreten fundamentalen Fakten zu entkoppeln. So hätten die jüngst gemeldeten Makrodaten dessen Kursniveau eigentlich stützen sollen, sprachen diese doch für eine wieder verhaltenere Teuerung und für eine zunehmend schwierigere konjunkturelle Lage. Die Finanzmarktakteure ließen sich hiervon indes nicht beeindrucken – bis gestern. Allem Anschein nach bedarf es doch nicht zunächst einer breiten, ausgeprägten Stressreaktion im Wertpapierhandel, welche die Anleger in den „Sicheren Hafen“ der Staatsanleihen treibt.

Gestriger Handel: Zurück auf Anfang


Die niedrigen Kursniveaus der Aktien und die hohen Kursniveaus der Renten hielten sich gestern über den Handelstag nicht. Im Gegenteil: Der deutsche Handel endete im Plus, sowohl beim DAX als auch beim REX. Zur Mittagszeit traf die Meldung ein, dass laut ADP der Privatsektor in den Vereinigten Staaten per September ein Stellenplus von lediglich 89 Tsd. erreicht habe. Erstmals seit Januar 2021 lag dieser Wert wieder unterhalb der Marke von 100 Tsd. Offensichtlich weicht doch zumindest ein wenig Dampf aus dem Kessel der US-Volkswirtschaft. Zur Beantwortung der Frage, wieviel Dampf derzeit entweicht, wird der heutige Tag wohl nur wenige neue Erkenntnisse beisteuern. Auf dem Kalenderblatt stehen an potenziell den Finanzmarkt bewegenden Daten mit Außenhandelszahlen lediglich Vertreter der zweiten Reihe. Insofern werden sich die Händlerinnen und Händler am Wertpapiermarkt bis morgen gedulden müssen. Dann gibt es einmal mehr den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht. Wir erwarten für die zentrale Zeitreihe der „nonfarm payrolls“, gemessen am Konsens aller befragten Experten, eine gewisse Enttäuschung. Dies spräche für einen versöhnlichen Ausklang der Handelswoche, sowohl am Renten- als auch am Aktienmarkt.

Zum PDF-Download

Wichtige Hinweise


Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.

Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.

Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihre Anlageberaterin oder -berater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.

Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.

Herausgeber


Landesbank Baden-Württemberg
Am Hauptbahnhof 2
70173 Stuttgart