Weniger Preisdruck seitens der Großhändler


Gestern stand keine Veröffentlichung marktbewegender Daten auf der Agenda. Lediglich Destatis vermeldete noch vor Handelsbeginn, dass die Preise im deutschen Großhandel im Juli das vierte Mal in Folge gefallen sind. Sie sanken um 2,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Juni waren die Preise um 2,9% gefallen und damit so stark wie seit Juni 2020 nicht mehr, als der Ausbruch der Corona-Pandemie auch für ökonomische Verwerfungen sorgte. Von Juni auf Juli sanken die Großhandelspreise um 0,2% und damit ebenfalls den vierten Monat in Folge. Der sinkende Preisdruck im Großhandel liegt vor allem im Preisrückgang der Energierohstoffe begründet. Ähnlich wie die Erzeugerpreise – als Vorläufer der Inflationsentwicklung – gelten die Großhandelspreise als Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden. Demnach kommen Preissenkungen meist verzögert auch bei den Verbrauchern an, wodurch die Inflation in Deutschland weiter nachlassen könnte.

Der Rubel rollt abwärts


Seit dem Sommer 2022 ist die russische Währung auf einem kontinuierlichen Abwärtskurs. Hauptgründe sind die Sanktionen der westlichen Länder sowie deren Maßnahmen, sich von russischem Öl, Gas und Kohle unabhängig zu machen. Seither versucht Moskau, größere Energierohstoffmengen nach China zu verkaufen. Doch auch dort mehren sich zuletzt die Zeichen der Schwäche. Zum Wochenbeginn gewann der Euro zum Rubel in der Spitze rund 3,6% und markiert temporär bei 111,78 EUR RUB den höchsten Stand seit 17 Monaten. In Anbetracht der Rubel-Talfahrt und der steigenden Inflationsgefahr hat die Notenbank für heute eine Krisensitzung einberufen, die eine Zinserhöhung bringen dürfte. Zu den Beschlüssen soll es um 09.30 Uhr (MESZ) eine Pressemitteilung geben.

Chinas Wirtschaft verliert Schwung


Neben den trüben Nachrichten in Hinblick auf den in Bedrängnis geratenen chin. Immobilien-Riesen Country Garden, reißen die negativen Schlagzeilen aus China nicht ab. Heute Morgen zeigten die chin. Industrieproduktion sowie die Einzelhandelsumsätze weitere Zeichen der Abkühlung der Wirtschaft. Im Juli legten die Indikatoren im Vorjahresmonatsvergleich um jeweils 3,7% und 2,5% zu. Die Zahlen lagen damit unter den Analystenerwartungen von 4,4% und 4,5%. Damit verliert die chin. Wirtschaft weiter an Schwung. Gleichzeitig verzeichnete der östliche Nachbar, Japan, ein exportgetriebenes BIP-Wachstum von 1,5% ggü. dem Vorquartal. Damit wurden die Erwartungen der von Reuters befragten Analysten um 0,7%-Punkte übertroffen. Die negativen und positiven Reaktionen zeigen sich heute früh an den Börsen. Die chin. Indizes notieren im Minus, während die jap. Indizes im Plus liegen.

Ausblick: ZEW-Index ähnlich schwach erwartet


Heute um 11 Uhr wird der Konjunkturindex des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung für August veröffentlicht. Beim ZEW-Index werden rund 400 Analysten und institutionelle Anleger nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Nachdem sich der Index Ende letzten/Anfang dieses Jahres erholte, war die Entwicklung der vergangenen Monate wieder nach unten gerichtet. Für heute erwarten wir mit -14,7 Punkten weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung der Konjunkturerwartung. In Bezug auf die Lagebeurteilung gehen wir von einer erneuten Verschlechterung aus – und zwar von -59,5 auf -62,0 Zähler. Eine Trendwende ist noch nicht auszumachen.

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