Banken-Sondersteuer wird begrenzt


Gestern holten die europäischen Aktienmärkte einen Teil der Verluste vom Dienstag wieder auf. Zu den Tagesgewinnern zählten italienische Banken. Diese profitierten von einer Klarstellung des italienischen Finanzministeriums: Die geplante Sondersteuer auf „windfall profits“ soll auf max. 0,1% der Bilanzsumme einer Bank begrenzt werden. Nach den vorherigen Kurseinbrüchen löste dies etwas Erleichterung aus. Mit den Einnahmen aus der Sondersteuer, die sich auf die gestiegene Differenz zwischen Einlage- und Kreditzinsen bezieht, sollen schwächere Kreditnehmer gestützt werden. Laut italienischer Zentralbank sei ein relativ hoher Anteil der italienischen Kreditnehmer aufgrund von Darlehen mit variabler Verzinsung vom Zinsanstieg betroffen.

Sommerpause bei Neuemissionen


Auch gestern haben die Unternehmen keine neue Anleihe in der EUR-Währung begeben. Das ist aktuell keine Besonderheit, denn bereits seit dem 21. Juli herrscht eine Flaute auf dem Primärmarkt. Die Sommerpause erstreckt sich auch auf den USD-Währungsraum. In der vorigen Woche platzierte nur ein Unternehmen eine USD-Anleihe. Neben den Sommerferien hierzulande spielte auch die noch laufende Berichtssaison für viele Unternehmen eine limitierende Rolle. Die Bilanz bei den Neuemissionen seit Jahresanfang ist jedenfalls positiv: Die Unternehmen haben neue EUR-Anleihen im Gesamtvolumen von 219 Mrd. Euro begeben und damit den schwachen Vorjahreszeitraum um ca. 26% übertroffen. Auch für das zweite Halbjahr 2023 erwarten wir eine deutliche Steigerung gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum und damit eine Fortsetzung der Normalisierung. Die aktuelle Zurückhaltung könnte zwar noch ein paar Tage andauern. Aber bald, wenn der Ball in der Fußball-Bundesliga wieder rollt, dann dürften auch Neuemissionen von Corporate Bonds wieder am Start sein.

Heute neue Daten zur US-Inflation


Heute Nachmittag gibt es Neuigkeiten zur US-Inflation: Um 14.30 Uhr wird der Konsumentenpreisindex für Juli veröffentlicht. Wir rechnen nochmals mit einem leichten Preisanstieg von 0,2% gegenüber dem Vormonat. Damit würde sich der Trend vom Juni (ebenfalls +0,2%) und das Abebben der hohen jährlichen Inflationsrate fortsetzen. Dies wäre im Einklang mit unserer Prognose, dass die US-Leitzinsen ihr Hoch bereits erreicht haben. Nur bei einer deutlich höher als erwarteten Juli-Inflation würde sich der Druck auf die Fed erhöhen, die Leitzinsen nochmals anzuheben. Die Marktteilnehmer hielten sich im Vorfeld zurück, die US-Börsen schlossen gestern schwächer.

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