Das Unternehmen startete kürzlich eine Funktion zur Ermittlung der Körpermaße und ebnet damit den Weg zur personalisierten virtuellen Umkleidekabine.
Mehr als 50 Millionen Kunden als Basis für profitables Wachstum
Als eine der führenden Onlineplattformen für Mode und Lifestyle in Europa konnte Zalando während der Coronapandemie von den Lockdowns massiv profitieren. Die Aktie kletterte sogar über die 100-Euro-Marke. Davon ist die Aktie heute weit entfernt. Dabei hatte die Plattform mit einem starken Dreijahreswachstum beim Bruttowarenvolumen (GMV) von 80 % im Vergleich zu 2019 deutlich schneller zulegen können als das Onlinemodesegment. Im 2. Halbjahr 2022 war das Unternehmen nach einer Durststrecke auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und konnte seine Rentabilität verbessern. Diese war zwischenzeitlich der Strategie zum Opfer gefallen, die Zahl der Kunden zu erhöhen und die Bindung zu diesen zu vertiefen. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der aktiven Kunden um 6 % auf mehr als 51 Millionen. Die Zahl der Mitglieder des Zalando-Mitgliederprogramms Plus hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf über 2 Millionen mehr als verdoppelt. Dennoch konnte das Bruttowarenvolumen (GMV) nur noch um 3 % auf 14,8 Mrd. Euro gesteigert werden, während der Umsatz mit 10,3 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr stabil blieb. Allerdings hat das Unternehmen sich eine führende Position auf dem riesigen europäischen Markt erarbeitet. In den Top-5-Märkten liegt die Durchdringung der aktiven Kunden bei 23 % der Gesamtbevölkerung. Zudem gelang dem Unternehmen der Aufbau neuer und die Vertiefung bestehender Beziehungen zu wichtigen Partnern, um Kunden mit ihren bekanntesten Marken zu begeistern. Eine erweiterte Partnerschaft mit dem Sportartikelhersteller Nike bringt seit letztem Herbst exklusive Artikel für Nike-Member in den Zalando Fashion Store. Ende Juni launchte die globale Sportbekleidungsmarke lululemon ihre Produkte auf Zalando. Die Direct-to-Consumer-Marke hat sich dafür entschieden, ihr Sortiment mithilfe von Zalando als einem bevorzugten Onlinepartner in Europa anzubieten. Eine große Kundenbasis und starke Partner helfen allerdings nicht, wenn am Ende kein Geld verdient wird. Daher kam es im Sommer 2022 zum Strategieschwenk.
Fokus auf Rentabilität statt auf Wachstum
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