1. Ausdehnung der Marktbreite. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 kamen 72 % der Gewinne und sechs der 10 wichtigsten Unternehmen im MSCI Emerging Markets Index, die zu diesen Gewinnen beitragen, aus dem Technologiebereich.1 Dieser Trend wiederholt sich bei den Aktienindizes weltweit, denn 53 % der Gewinne und neun der 10 der wichtigsten Unternehmen im MSCI All Country World Index, die zu den Gewinnen beitragen, waren Unternehmen aus dem Technologiebereich.2 Schaut man auf die zweite Jahreshälfte, stellen sich die Anleger die Frage, ob sich dieser Trend wiederholen wird, oder ob die Gewinne breiter gestreut sein werden. Technologieunternehmen stellen Vermögenswerte mit einer langen Duration dar - die Mehrzahl ihrer Gewinne liegt in der ferneren Zukunft anstatt kurzfristig realisiert zu werden. Dies macht ihre Wertentwicklung für Zinssatzerwartungen anfällig, wobei Erwartungen fallender Zinssätze ihre Wertentwicklung in der ersten Jahreshälfte unterstützt haben. Daraus ergibt sich unserer Ansicht nach der Schluss, dass Zinssatzerwartungen sowie andere Fundamentaldaten bei den Aktienindizes in der zweiten Hälfte dieses Jahres zu breiter gestreuten Gewinnen führen werden.
2. Ölangebot und -nachfrage. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat vweltweit aktualisiert, wobei sie hervorhob, dass die Schwellenländer or Kurzem ihre Prognose für Ölangebot und -nachfrage (Emerging Markets, EM) die Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) voraussichtlich bis zum Jahr 2028 als die führenden Ölkonsumenten ablösen werden. Der EM-Anteil an der Gesamtnachfrage soll demnach bis 2028 von 45 % in diesem Jahr auf 48 % ansteigen.3 Der Anteil der OECD an der Gesamtnachfrage soll der Prognose zufolge über denselben Zeitraum hinweg auf 42 % fallen. Es wird vorhergesagt, dass die weltweite Nachfrage nach Öl für den Transportbereich nach 2026 zu sinken beginnen wird. Dies spiegelt den Schwenk in Richtung erneuerbarer Energien und ein Wachstum beim Verkauf von Elektrofahrzeugen (Electric Vehicles, EV) wider. Die OECD wird als wegweisend angesehen, doch Auswirkungen auf die EM-Nachfrage werden gegen Ende des Jahrzehnts bei wachsendem EV-Absatz und verschärften Emissionsregeln erwartet.
3. Auswirkungen von El Niño. Die US-amerikanische, für Wetter- und atmosphärische Beobachtungen zuständige Bundesbehörde National Oceanic and Atmospheric Administration, hat die Bildung eines "El Niño" Ereignisses bestätigt. Dabei handelt es sich um ein Klimaphänomenon, das zu tropischen Zyklonen im Pazifik, bestimmten Wetterereignissen in Südamerika und Trockenheit in Indien führt. Während des jüngsten El Niño im Jahre 2016, dem bisher stärksten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, ließ Trockenheit die Ernteerträge sinken, und wärmere Ozeane führten zu verringerten Fischbeständen. Dies schafft ein erhöhtes EM-Inflationsrisiko für 2024, wenn man das stärkere Gewicht von Nahrungsmitteln im Konsumentenpreiskorb der Schwellenländer und den verzögerten Effekt eines geringeren Angebots landwirtschaftlicher Erzeugnisse auf die Nahrungsmittelpreise berücksichtigt.
Fußnoten
1. Quelle: FactSet, Stand: 30. Juni 2023
2. Ebd.
3. Quelle: International Energy Agency, World Energy Investment 2023. Es kann nicht zugesichert werden, dass sich Prognosen, Schätzungen oder Hochrechnungen als richtig erweisen.
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Internationale Anlagen sind mit besonderen Risiken verbunden. Hierzu gehören Währungsschwankungen sowie gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Unsicherheiten, die zu erhöhter Volatilität führen können. Diese Risiken sind in Schwellenländern noch größer.
Der Einfluss der Regierung auf die Wirtschaft ist noch immer hoch, und daher spielen bei Investitionen in China Regulierungsrisiken im Vergleich zu vielen anderen Ländern eine größere Rolle.
Es gibt im Kontext von Investitionen in China, Hong Kong und Taiwan,spezielle Risiken, dazu gehören eine geringere Liquidität, Enteignung, eine konfiskatorische Besteuerung, Spannungen im internationalen Handel, Nationalisierung sowie Devisenkontrollbestimmungen und eine rasante Inflation. All dies kann negative Auswirkungen auf den Fonds haben. Investitionen in Taiwan könnten wegen der politischen und wirtschaftlichen Beziehung der Insel zu China negativen Einflüssen unterliegen.