Powell spricht von höherem Leitzins
Gestern legte Jerome Powell den halbjährlichen Rechenschaftsbericht vor dem US-Kongressausschuss ab. Der Fed-Chef verteidigte dabei die in der Vorwoche beschlossene Zinspause und stimmte zugleich auf „etwas höhere“ Leitzinsen in den kommenden Monaten ein. Dabei bekräftigte er, dass die Rückführung der hohen Inflation zum Zielwert eine langwierige Aufgabe werden dürfte. Der Arbeitsmarkt sei noch immer eng. Eine Zinsanhebung auf der nächsten Sitzung am 26. Juli ist damit zwar noch nicht ausgemacht. Allerdings ist die Fed mit der Wirkung ihrer bisherigen Straffung der Geldpolitik noch nicht zufrieden und bereitet daher Wirtschaft und Finanzmärkte auf mindestens einen weiteren Zinsschritt vor. Zu den ausschlaggebenden Faktoren könnte der nächste US-Arbeitsmarktbericht zählen: Falls sich die Beschäftigungsdynamik nicht merklich abkühlt, dürfte sich die US-Notenbank genötigt sehen, bald wieder an der Zinsschraube zu drehen.
Inflation in UK höher als erwartet
In Großbritannien steht eine Zinserhöhung schon heute auf der Tagesordnung. Dafür spricht die anhaltend hohe Inflation. Die gestern für den Mai berichtete Jahresrate verharrte bei hohen +8,7% und lag damit über den Markterwartungen. Bei der Kerninflation, die ohne die stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise ermittelt wird, beschleunigte sich der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat sogar auf 7,1% (nach 6,8% yoy im April).
Heute vermutlich Zinsanhebungen von SNB und BoE
Neben der Bank of England (BoE) dürfte auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei ihrem heutigen Zinsentscheid die Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöhen. Deutliche Unterschiede gibt es dagegen bei der Ausgangsbasis: Während der Leitzins in der Schweiz nur bei 1,5% liegt, war er im Vereinigten Königreich bereits auf 4,5% geklettert. Am Nachmittag wird das vorläufige Verbrauchervertrauen für den Euroraum veröffentlicht. Der Juni-Wert dürfte in der Nähe des deutlich negativen Mai-Standes von -17,4 Punkten bleiben. An den Aktienmärkten in den USA und Europa gab es gestern nach den Aussagen von Powell leichte Verluste. Der japanische Topix zeigte sich davon unbeeindruckt und stieg heute Morgen auf den höchsten Stand seit 1990. Und in China? Da sind die Börsen heute und am Freitag feiertagsbedingt geschlossen.
Wichtige Hinweise Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.
Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihre Anlageberaterin oder -berater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.
Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.
Herausgeber Landesbank Baden-Württemberg Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart
|