EZB signalisiert weitere Erhöhung(en)


Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat auf seiner gestrigen Sitzung der einhelligen Erwartung der von Reuters befragten Volkswirte entsprechend beschlossen, seine Schlüsselzinsen um jeweils einen Viertelprozentpunkt anzuheben. Dementsprechend wird der Satz für die Einlagefazilität mit Wirkung von 21. Juni 2023 von 3,25 % auf 3,50 % ansteigen. Der jüngste EZB-Zinsentscheid markiert die achte Anhebung der Schlüsselzinsen in Folge. Ist die EZB damit am Ende ihrer Reise angekommen? EZB-Präsidentin Christine Lagarde antwortete auf diese, von ihr selbst aufgeworfene Frage mit Nein. Nach ihrer Aussage sei eine weitere Erhöhung der EZB-Zinsen im Juli wahrscheinlich. Diese Aussage deckt sich mit unserer EZB-Prognose. Danach dürften die Notenbanker im Frankfurter Skytower jedoch ihre Füße stillhalten. Hierfür sprechen zuvörderst die ins Stocken geratene Wirtschaftsentwicklung des Euroraumes sowie die sich mehrenden Anzeichen für ein Abflauen des Preisaufwärtsdrucks. Aber aus heutiger Sicht ist es nach unserer Einschätzung auch nicht gänzlich unwahrscheinlich, daß die EZB dieses Jahr noch mehrmals an der Zinsschraube drehen wird. Der EZB-Zinsentscheid half dem Euro auf die Sprünge. Die Gemeinschaftswährung sprang gestern nachmittag über die Marke von 1,09 US-Dollar.

US-Wirtschaft wankt, aber kippt nicht


In den Vereinigten Staaten wurden gestern unter anderem die Einzelhandelsumsätze, die Industrieproduktion und diverse Stimmungsindikatoren veröffentlicht. In der Gesamtschau zeigen die veröffentlichten Indikatoren das seit geraumer Zeit bekannte Bild: Die US-Wirtschaft wankt, aber kippt (noch) nicht. Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, daß die US-Notenbank auf ihrer Gremiensitzung diese Woche eine Zinspause eingelegt hat. Die US-Währungshüter wollen beobachten, welche Bremswirkungen die zurückliegenden Leitzinsanhebungen auf die US-Konjunktur noch entfachen werden. Nach unserer Prognose wird die US-Wirtschaft im Jahr 2024 stagnieren.

Verbraucherstimmung auf der Agenda


Heute stehen außer der US-Konsumentenstimmung für Juni keine marktbewegenden Konjunkturnachrichten auf der Agenda. Eurostat wird heute vormittag die endgültigen Euroraum-Inflationszahlen für Mai 2023 veröffentlichen.

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