1.500 km entfernt von Deutschland: Der Krieg erklimmt die nächste Stufe
Was früh nach dem brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine befürchtet worden war, ist gestern eingetreten: Der Kachowka-Staudamm ist gesprengt worden. Alle Anzeichen deuten auf Russland als Verursacher hin. Der britische Außenminister spricht von einem „Kriegsverbrechen“. Allem Anschein nach sind zwar unmittelbar keine Menschen zu Schaden gekommen, aber Tausende müssen evakuiert werden. Derweil schießen russische Militärs in Evakuierungsgebiete hinein. 150 Tonnen Motoröl verursachen eine Ölpest im Überschwemmungsgebiet. Und: Losgerissene Minen werden für weit entfernte Gebiete eine explosive Gefahr darstellen, auf unbestimmte Zeit. Auch wird nach der Kühlung des Atomkraftwerks Saporischschja gefragt. Mit der Sprengung des Kachowka-Staudamms steht für die von Russland annektierte Halbinsel Krim die Wasserversorgung zur Disposition. Russland ist zu einer Kriegführung der „Verbrannten Erde“ übergegangen, sogar – so paradox dies klingen mag – mit Überflutungen. Russlands Volkswirtschaft ächzt vernehmlich. Ein bereits ein Jahr währender Verfall der Rohölpreise, westliche Sanktionen und eine sinkende Nachfrage durch die wichtigen Sanktionsbrecher Indien und China sorgen für enorme Belastungen des russischen Staatshaushalts. Hinzu treten hohe Ausgaben für das Militär. In den ersten vier Monaten des Jahres lagen die Staatsausgaben um mehr als ein Viertel höher als im vorigen Jahr. Die Einnahmen brachen um mehr als 20% ein. Russlands Budgetplanung basiert auf einem Ölpreis von 70 US-Dollar je Fass. Aktuell erlöst Russland nur rund 45 US-Dollar.
Deutschlands Konjunktur auf dem absteigenden Ast
Das deutsche Verarbeitende macht erneut von sich reden. Nach einem Absturz der Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat um revidiert 10,9% im März ging es auch im April abwärts. -0,4% klingt zwar nach einem vernachlässigbaren Rückgang. Aber: Die Erwartungen am Finanzmarkt waren auf einen ordentlichen Rückprall ins Plus gerichtet. Am heutigen Tag wird früh am Morgen turnusgemäß die deutsche Industrieproduktion für April veröffentlicht. Im März gab es hier ein Minus um 3,4% im Monatsvergleich. Hoffen wir mal, dass es bei der Produktion nun für den April ein Plus gibt. Wir erwarten einen Wert von +1,5% M/M.
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