Aufatmen nach dem Schuldendeal


Nach dem Schuldendeckelspektakel in den USA kehrte an den Finanzmärkten wieder etwas Normalität ein. Die Aktienmärkte gingen zum Wochenschluss aufgrund der Abwendung des drohenden US-Zahlungsausfalls stark gestützt aus dem Handel. Der DAX gewann rund 1,25% und notierte wieder bei über 16.000 Punkten. Ein schwächerer Dollar – gemessen am USD Index – machte in Dollar gehandelte Rohstoffe für Anleger in anderen Währungsräumen billiger. Dies trieb die Nachfrage und damit die Preise für Öl und Kupfer. Das Industriemetall Kupfer kostet zeitweise 1,7% mehr und notierte bei 8.381 Dollar je Tonne. Öl der Sorte Brent kletterte in der Spitze um 2,1% auf 75,81 USD je Fass. Hinzu kam, dass gestern die in der OPEC+ zusammengeschlossenen Öl-Förderländer ihr Produktionsziel für 2024 um rund 1,4 Millionen Barrel pro Tag senken werden. Heute Morgen notierte der Ölpreis in der Spitze bei fast 79 USD je Fass.

US-Wirtschaftslage wieder im Blick


Der Fokusschwerpunkt der Marktteilnehmer richtet sich nun wieder auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Zuletzt kamen aus der Fed-Führungsetage vermehrt Signale, die im laufenden Zinserhöhungszyklus auf eine Zinspause im Juni hindeuten. Die Finanzmärkte sehen dennoch eine Wahrscheinlichkeit von rund 70% für eine weitere Zinsanhebung. Im Vorfeld der nächsten Fed-Zinssitzung am 14.6 beginnt – wie bei der EZB (15.6) auch – nun die übliche Schweigeperiode. In der Zwischenzeit dürften die Konjunkturdaten bzw. die Wirtschaftslage entscheidend sein. Allem voran steht die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Am Freitag wurde hierzu der US-Jobbericht veröffentlicht. Demnach schuf die US-Wirtschaft gemäß der Unternehmensumfrage im abgelaufenen Monat im Saldo 339 Tausend neue Stellen. Keiner der im Vorfeld befragten Volkswirte hatte einen derartig kräftigen Anstieg der Beschäftigung auf der Karte. Der robuste Arbeitsmarktbericht dürfte die Marktteilnehmer tendenziell in ihrer Erwartung bestärken, dass die Fed ihre Geldpolitik in den kommenden Monaten nochmals strafft. Heute steht der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im Fokus. Die Stimmung dürfte sich den zweiten Monat in Folge moderat aufhellen. Zudem sind die Zahlen zu den Auftragseingängen der US-Industrie im April terminiert.

Augen auf die deutsche Industrie


Wie es um die deutsche Wirtschaft steht, erfahren wir heute anhand der Exportdaten für April. Nach dem Rückgang im März, der in einer schwächeren Nachfrage aus den USA, China und der EU begründet lag – muss die Exportwirtschaft mit den April-Daten nun zeigen, inwieweit Sonderfaktoren eine Rolle spielten oder ob es tatsächlich so schlecht um die exportlastige deutsche Wirtschaft steht. Morgen könnten die Auftragseingänge der Industrie das Konjunkturbild schärfen. Übermorgen folgen dann die Zahlen zur Industrieproduktion.

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