Drei Themen, die uns heute beschäftigen
- Berichtssaison. In den Schwellenländern ist die Berichtssaison in vollem Gange. Hinter dem insgesamt eher stagnierenden Gewinnwachstum im Jahr 2023 verbergen sich erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Märkten. Die Konsenserwartungen für China liegen bei einem Gewinnwachstum von 20 %, und auch für Indien wird ein zweistelliges Wachstum erwartet.1 Bei den Schwergewichten Taiwan und Südkorea wird jedoch mit einem Gewinnrückgang von 26 % bzw. 40 % gerechnet. Dies ist vor allem auf die Schwäche des Halbleitersektors zurückzuführen, der in beiden Märkten eine große Rolle spielt. Auch für die rohstofflastigen Märkte - einschließlich Brasilien und Saudi-Arabien - wird aufgrund der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum niedrigeren Rohstoffpreise ein Rückgang der Erträge prognostiziert.
- Zunehmender Nationalismus bei den Ressourcen. Die chilenische Regierung erlässt derzeit neue Vorschriften für den Lithiumabbau im Land. Bei künftigen Projekten muss der Staat als Hauptanteilseigner beteiligt sein. Mit dieser Politik soll die Produktion erhöht werden, um den prognos-tizierten Anstieg der Nachfrage nach Lithium zu decken, das ein wichtiger Rohstoff für die Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge ist. Die Regierung hat erklärt, dass sie bestehende Minenkonzessionen, die für die größten Projekte 2030 und 2047 auslaufen, respektieren wird. Es herrscht nach wie vor Besorgnis darüber, wie die Regierung diese Politik umsetzen wird und welche Auswirkungen sie auf zukünftige Vertragsverhandlungen haben wird. Die Entscheidung, den Staat als größten Anteilseigner bei zukünftigen Projekten vorzuschreiben, spiegelt einen weltweiten Trend zur Verschärfung der staatlichen Kontrolle über strategische Industriesparten wider.
- Zwei Sektoren, unterschiedliche Entwicklung. Die jüngsten Daten zum Einkaufsmanagerindex (PMI) zeigen in den Schwellenländern unterschiedliche Trends im Dienstleis-tungssektor und im verarbeitenden Gewerbe. In China und Brasilien befindet sich der PMI des Dienstleistungssektors eindeutig im expansiven Bereich, während die PMI-Daten des verarbeitenden Gewerbes in diesen beiden Ländern in den letzten Monaten schwächer geworden sind. Dieser Trend spiegelt die Ausrichtung auf Dienstleistungen nach der COVID-Krise und den gleichzeitigen Rückgang der Nachfrage nach Industrieerzeugnissen wider. Dies belastet das Wirtschafts-wachstum in den Schwellenländern, da das verarbeitende Gewerbe in diesen Ländern in der Regel eine größere Bedeutung hat als der Dienstleistungssektor. Umgekehrt hat dies aber auch potenziell positive Auswirkungen auf die Aktienmärkte, da der allgemeine Dienstleistungssektor in den Aktienindizes der Schwellenländer ein größeres Gewicht hat als das breit gefasste verarbeitende Gewerbe.
Fußnoten
1Es kann nicht zugesichert werden, dass sich Prognosen, Schätzungen oder Hochrechnungen als richtig erweisen.
WO LIEGEN DIE RISIKEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Aktienkurse schwanken mitunter rasch und heftig. Das kann an Faktoren liegen, die einzelne Unternehmen, Branchen oder Sektoren betreffen, oder auch an den allgemeinenMarktbedingungen. Anlagen in ausländische Wertpapiere sind mit besonderen Risiken verbunden, unter anderem Risiken im Zusammenhang mit politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, Handelspraktiken, mit der Verfügbarkeit von Informationen, mit Marktbeschränkungen und Wechselkursschwankungen sowie mit der Wechselkurspolitik; bei Anlagen in Schwellenländern sind diese Risiken noch stärker ausgeprägt. Investitionen in schnell wachsende Sektoren wie Technologie und Gesundheit (die erfahrungsgemäßeine hohe Volatilität aufweisen) können aufgrund der schnellen Produktentwicklung und -veränderung insbesondere kurzfristig mit größeren Kursschwankungen einhergehen. Außerdem können sich die Vorschriften ändern, die für wissenschaftliche oder technologische Pionierunternehmen sowie für die Zulassung neuer Arzneimittel und medizinischer Instrumente gelten. China kann einer erheblichenwirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Instabilität unterliegen. Anlagen in Wertpapieren chinesischer Emittenten sind mit landesspezifischen Risiken verbunden, darunter bestimmte rechtliche, regulatorische, politische und wirtschaftliche Risiken.
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