Aktienmärkte kommen nicht vom Fleck
Zum Wochenstart haben sich die Anleger an den europäischen und US-amerikanischen Aktienmärkten kaum aus der Deckung gewagt. Im Fokus der Anleger standen die Verhandlungen über eine Anhebung der US-Schuldenobergrenze. Die "harte Deadline" zum Stichtag 1. Juni rückt immer näher, und die gestrigen Gespräche zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem republikanischen Gegenspieler im Kongress Kevin McCarthy verliefen zwar „produktiv“, aber ergebnislos. In den Aktienkursen beiderseits des Atlantiks dürfte die Einigung hinsichtlich der Anhebung der Schuldenobergrenze größtenteils eingepreist sein. Somit überwiegen nun die Risiken auf der Unterseite im Falle einer Nichteinigung. In Anbetracht des jüngsten DAX-Höhenflugs vergrößert sich damit die potentielle Fallhöhe bei einem möglichen Zahlungsausfall in den USA. Heute Morgen dominierte indes wieder der Optimismus. An den japanischen Aktienmärkten erreichte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im Laufe des Handelstages mit 31.352 Punkten den höchsten Stand seit August 1990. Damit erhöhen sich nach der rasanten Kursrallye der letzten zwei Monate auch hier im Fall der Fälle die Risiken einer starken Korrektur.
Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle
Die Unternehmen in Deutschland rechnen für dieses Jahr mit einer Konjunkturflaute, und die Anzeichen für einen allumfassenden Wirtschaftsaufschwung fehlen weiterhin. Dies zeigt die aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage unter 21.000 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen. Die Unternehmen zeigten sich vor dem Hintergrund der weiterhin hohen Energiepreise, steigender Zinsen und
des Ukraine-Krieges zwar bemerkenswert widerstandsfähig. Jedoch ist der Ausblick auf die kommenden 12 Monate trübe, da nachfrageseitig vor allem die privaten Konsumausgaben und die Auftragseingänge nachlassen. Genau wie zu Jahresbeginn bewerten 34% der befragten Unternehmen ihre Lage als gut. 51% der Firmen schätzten ihre aktuelle geschäftliche Situation als befriedigend ein, und 15% der Betriebe bezeichnen ihre Lage als schlecht. Der resultierende Saldo liegt damit gleichbleibend bei 19 Punkten und etwas unter dem langjährigen Schnitt von 21 Punkten. Zu einem immer größeren Geschäftsrisiko für die Wirtschaft werden die Arbeitskosten, die vor allem durch den Fachkräftemangel und die hartnäckig hohe Inflation getrieben werden. 53% der Unternehmen nennen die Arbeitskosten als wichtiges Geschäftsrisiko – ein neuer Höchststand. In der Dienstleistungsbranche wird dieses Risiko überdurchschnittlich wahrgenommen – etwa in der Gastronomie (73%), im Taxigewerbe (67%) oder im Sicherheitsbereich (65%). Die größten Geschäftsrisiken in den Wirtschaftszweigen Industrie, Bau und Handel – mit abnehmender Tendenz – bleiben weiterhin die Energie- und Rohstoffpreise.
Einkaufsmanagerindizes im Fokus
Heute werden die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes im Mai für Deutschland, Eurozone, UK und USA vermeldet. Die Indizes für das Verarbeitende Gewerbe dürften sich im Kontraktionsbereich leicht verbessern oder sich schlimmstenfalls seitwärts bewegen. Im Gegensatz dazu dürften die Aktivitäten im Dienstleistungssektor im Expansionsmodus bleiben – sich jedoch leicht verschlechtern.
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