Fortschritte bei Gesprächen um Erhöhung des US-Schuldenlimits


Aus den USA gibt es vermehrt Signale, dass bei den Verhandlungen zwischen der US-Regierung und der republikanischen Verhandlungsdelegation Fortschritte erzielt wurden. So äußerten sich zumindest neben Joe Biden auch der Mehrheitsführer der Republikaner, Kevin McCarthy. Bereits am Wochenende könnte demnach eine finale Einigung erzielt werden. Im Kongress würde dann nächste Woche der Deal zur Abstimmung gebracht werden. Damit wäre das Katastrophenszenario eines US-Defaults noch einigermaßen rechtzeitig verhindert worden. Die Märkte reagierten bereits in den vergangenen Tagen auf die zunehmenden Deal-Hoffnungen. Der S&P 500 legte in den vergangenen beiden Tagen um mehr als 2% zu und erreichte damit ein 9-Monatshoch. Der DAX konnte ebenfalls von der Risk-On-Stimmung profitieren und kletterte auf 16.136 Punkte. Damit liegt der DAX wieder nahe seinem Allzeit-Hoch vom 05.01.2022.

US-Dollar legt ggü. dem Euro zu


Von der Hoffnung auf ein rasches Verhandlungsergebnis konnte auch der zuletzt angeschlagene USD profitieren. Nach dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs und der Eskalation der Energiekrise, markierte der EUR/USD-Wechselkurs bei nur noch 0,9594 am 27.09.2022 sein Tief. Seitdem konnte der Euro deutlich an Boden zurückgewinnen. Mit der Unsicherheit über eine Anhebung des US-Schuldenlimits und der Erwartung einer zukünftig zurückgehenden Zinsdifferenz zwischen den USA und Europa stieg der Wechselkurs bis auf nahezu 1,11 an. In den vergangenen Tagen wendete sich das Blatt hingegen mit der Hoffnung auf den US-Schuldendeal. Heute Morgen notiert der Wechselkurs bei 1,0763 knapp 5% unter dem Zwischenhoch von 1,11. Sollte es nächste Woche tatsächlich zu einer Einigung kommen, könnte sich auf kurze Sicht die Dollar-Stärke noch fortsetzen. Dann gehen wir jedoch davon aus, dass das Argument der rückläufigen Zinsdifferenz wieder in den Vordergrund rücken dürfte: Wir sehen die US-Leitzinsen bereits am Hochpunkt, die EZB sollte hingegen noch zweimal anheben.

Ausblick: Reden von Powell und Lagarde, Rating-Review Italien


Aufgrund der zunehmenden Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Schuldenstreits dürfte heute die positive Stimmung an den Märkten anhalten. Die Aktienfutures auf beiden Seiten des Atlantiks deuten auf einen freundlichen Wochenausklang hin. Der DAX könnte heute sogar ein neues All-time-Hoch erklimmen. Neben der weiteren Entwicklung der Verhandlungen in den USA werden die heutigen Reden von Fed-Chef Powell und EZB-Präsidentin Lagarde die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf sich ziehen. Des Weiteren steht heute das Rating Review von Moody's für Italien an. Italien wird derzeit noch mit Baa3/neg. seitens Moody's in der untersten Investment-Grade Kategorie eingestuft. Ein Verlust des noch Investment Grade-Ratings wäre für das hochverschuldete EU-Land eine schwere Bürde.

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