US-Notenbank erhöht Leitzinsen um 25 Basispunkte


Die US-Notenbank hat gestern beschlossen, ihr Tagesgeldzielband um 25 Basispunkte auf 5,00% - 5,25% anzuheben. Dieser zehnte Zinsschritt in Folge bringt den Leitzins auf das höchste Niveau seit September 2007. Im Gegensatz zu den zurückliegenden Sitzungen verzichtet die Fed auf eine Guidance hinsichtlich weiterer möglicher Zinsschritte. Das Ausmaß einer zusätzlichen möglichen Straffung der Geldpolitik hänge von der Wirkung bisheriger Straffungen sowie den Entwicklungen in Wirtschaft und Finanzsektor ab. Die Marktteilnehmer realisierten, dass die Erwartungen erster Zinssenkungen im zweiten Halbjahr verfrüht sein könnten. Die Aktienmärkte rutschten ins Minus, der US-Dollar verlor an Wert, und die Renditen gaben kräftig nach.

PacWest Bancorp erwägt Verkauf


Derweil geht die Krise der US-Regionalbanken weiter. Die Aktien standen weiterhin auf den Verkaufszetteln. Nachbörslich halbierte sich die Aktie von PacWest Bancorp, nachdem Bloomberg über den Kapitalbedarf des Hauses berichtete. PacWest erwäge demnach neben anderen strategischen Optionen auch eine Veräußerung diverser Assets.

EZB folgt heute Nachmittag


Vermutlich wird die EZB heute Nachmittag der Fed folgen und die Leitzinsen um 25 Basispunkte anheben. Zu Wochenbeginn sprach noch einiges dafür, dass der EZB-Rat auf seiner heutigen Sitzung einen weiteren „großen“ Zinsschritt um 50 Bp in Erwägung ziehen wird. Geschürt wurden diese falkenhaften Erwartungen bzw. Befürchtungen von guten Makrodaten. So hatten beispielsweise die S&P Global Einkaufsmanagerindizes dank einer kräftigen Stimmungsaufhellung im Dienstleistungssektor die Hoffnung auf einen Frühjahrsaufschwung in der Wirtschaft des Euroraums genährt. Die in dieser Woche veröffentlichten Daten nahmen den Falken jedoch etwas den Wind aus den Segeln. Die Inflationsdaten fielen gemischt aus: Ein leichter Anstieg der Headline, jedoch einen leichten Rückgang der Kernrate. Dafür dürften die Daten zum BIP-Wachstum sowie der Bank Lending Survey den „Tauben“ in die Karten gespielt haben: Für den Euroraum wurde lediglich ein leichtes Wachstum in Q1 berichtet (+0,1%QoQ). Zudem haben sich die Kreditvergabebedingungen im Vergleich zum Jahreswechsel verschärft, was für sich genommen ebenfalls wachstumsbremsend wirkt und den Bedarf an zusätzlicher Straffung reduziert. Unser „Call“ daher für heute: 25 Basispunkte. Unterdessen geht die Berichtssaison weiter. Unter anderem wird der Tech-Konzern Apple seine Quartalszahlen vorlegen. Hierzulande gewähren u.a. BMW, Infineon und Volkswagen einen Blick in ihre Bücher.

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