JP Morgan übernimmt First Republic
In der vergangenen Woche war die Aktie der ins Straucheln geratenen US-Bank First Republic komplett abgestürzt. Der großvolumige Abzug von Einlagen und das mangelnde Interesse an Käufern führten zu einem Kursverlust von 99% seit Jahresanfang. Am 1. Mai gab es dann die von der US-Regierung angestrebte und eingeleitete Übernahme: Zunächst wurde First Republic der USEinlagensicherung FDIC unterstellt. Dann übernahm die US-Großbank JP Morgan den Großteil der Vermögenswerte. Der Deal kam nur zustande, weil die FDIC für einen Teil entstehender Verluste bei Immobilien einstehen wird.
Knapp an Rezession vorbei
Das deutsche BIP-Wachstum landete im ersten Quartal 2023 vorläufigen Zahlen zufolge am Nullpunkt: Nach Angaben von Destatis blieb es im Vergleich zum Vorquartal unverändert (0,0%). In diesem Zuge wurde die BIP-Entwicklung für das vierte Quartal 2022 von bisher -0,4% auf -0,5% korrigiert. Damit liegen die beiden kalten Quartale um den Jahreswechsel hinter uns, für die angesichts der gestiegenen Energiepreise eine negative Entwicklung zu befürchten war. Es scheint, als wären wir knapp an einer technischen Rezession (zwei negative Quartale nacheinander) vorbeigeschrammt. Eine Erholung der Konjunktur dürfte am ehesten durch Exporte und Investitionen erfolgen. Allerdings könnten auch dort steigende Leitzinsen belasten. Es bleibt schwierig für die deutsche Wirtschaft.
Inflation im April nur leicht rückläufig
Nach vorläufigen Daten für den deutschen Konsumentenpreisindex sank die Inflation im April nur leicht auf +7,2% gegenüber dem Vorjahresmonat (nach +7,4% im März). Dabei beschleunigte sich der Anstieg der Energiepreise (von +3,5% auf +6,8%). Nahrungsmittel verteuerten sich zum Vorjahresmonat um 17,2% (März: +22,3%). Insgesamt sinkt die Inflation zwar weiter, sie bleibt aber deutlich zu hoch. In anderen Staaten des Euroraums sieht es ähnlich aus. Das wird in der anstehenden Sitzung des EZB-Rats ein entscheidendes Thema sein. EZB-Präsidentin Lagarde dürfte mahnende Worte wählen und die Märkte auf weitere Zinserhöhungen einstimmen.
Auftakt zur Woche der Notenbanken
In dieser Woche liegt der Fokus der Märkte auf den beiden Tagen der Notenbanken. Am Mittwoch gibt die Fed ihre neue Festsetzung der Leitzinsen bekannt, bei der eine weitere Anhebung von 5,0% auf 5,25% zu erwarten ist. Gleich am Folgetag, dem Donnerstag, legt die EZB mit einem Zinsentscheid nach. Wir rechnen hier ebenfalls mit einer Erhöhung um einen Viertel Prozentpunkt (EBZ-Einlagesatz von 3,0% auf 3,25%). Im Vorfeld der Notenbank-Entscheidungen werden auch heute noch einige Makrodaten veröffentlicht, die für den weiteren Pfad der Notenbankpolitik relevant sein könnten: Die EZB stellt den Bank Lending Survey vor. Für den Euroraum gibt es eine Vorabschätzung zur Inflation im April. Und für die USA folgt die Entwicklung der Auftragseingänge in der Industrie. Nach dem freundlichen Wochen- und Monatsabschluss vom Freitag legten die (internationalen) Aktienmärkte am Montag eine Verschnaufpause ein. Die Renditen in den USA stiegen gestern allerdings deutlich an. Auslöser waren Daten des ISM-Einkaufsmanagerindex, die auf einen stärker als erwarteten Anstieg der Preise schließen lassen. Die US-Notenbank wird auch das morgen berücksichtigen.
Wichtige HinweiseDiese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.
Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.
Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.
Herausgeber Landesbank Baden-Württemberg Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart
|