Noch stärker beäugt als sonst
Die allerersten Mitglieder des S&P 500 haben ihre Zahlen zum Auftaktquartal 2023 zwar schon vor einigen Tagen veröffentlicht. Wirklich in den Fokus rückt die „earnings season“ jedoch traditionell erst mit den Quartalsergebnissen der großen Wall-Street-Banken. Angesichts der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor kommt den Zahlen der Kreditinstitute dabei eine noch höhere Aufmerksamkeit zu als ohnehin schon. Dabei dürften jedoch nicht nur die großen Bankhäuser im Fokus stehen. Kritisch beäugt werden dabei insbesondere auch die Regionalinstitute. Schließlich traten bislang vor allem dort Probleme auf. Der Startschuss zum Zahlenreigen der Banken erfolgte am vergangenen Freitag: Mit Citigroup, JP Morgan Chase und Wells Fargo berichteten dabei gleich drei Bankgiganten nahezu zeitgleich. Für heute sind Quartalszahlen von Charles Schwab avisiert. Wie einige Regionalinstitute hatte zuletzt auch jenes Haus mit überdurchschnittlich starken Kapitalabflüssen und einem markant sinkenden Aktienkurs zu kämpfen. Und im weiteren Wochenverlauf gewähren mit Bank of America, Morgan Stanley, Goldman Sachs sowie US Bancorp die restlichen Vertreter der US-Top 8 einen Blick in ihre Bücher. Der Auftakt in den Zahlenreigen kann dabei mit Fug und Recht als mehr als nur gelungen bezeichnet werden: Citigroup übertraf die Konsensschätzungen für den Q1-Gewinn um nahezu 30%, die Quartalszahlen von JP Morgan Chase fielen um knapp 22% besser aus als im Vorfeld erwartet, und auch bei Wells Fargo kamen die Zahlen um 8% besser als prognostiziert herein. Hierbei darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass die Erwartungen an die Gewinne der US-Finanzunternehmen im Zuge des Bankenbebens vor wenigen Wochen kräftig in den Keller gerauscht waren, weshalb die Konsensprognosen für dieses Marktsegment per Ende des ersten Quartals um mehr als 13% niedriger ausfielen als noch zu Quartalsbeginn. Die hierdurch markant tiefer gelegte Latte war folglich auch deutlich einfacher zu überspringen.
Gemischtes Bild zur US-Konjunktur
Am Freitag standen in den USA zudem auch diverse hochrelevanten Makrodaten auf der Agenda, Jene zeichneten ein durchaus gemischtes Bild: So lag die Produktion der US-Industrie im März um 0,4% höher als noch im Februar. Zudem wurde auch noch der Februar-Wert von ursprünglich 0,0% gegenüber Januar auf +0,2% nach oben korrigiert. Im Gegenzug enttäuschten jedoch die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen. Für Februar wurden jene zwar von ursprünglich vermeldeten -0,4% ebenfalls um zwei Zehntel-Prozentpunkte auf nur noch -0,2% nach oben revidiert. Für März wurde nun jedoch ein Umsatzrückgang um satte 1,0% gegenüber Februar vermeldet. Trotzdem legte das von der Uni Michigan erhobene Konsumentenvertrauen von 62,0 auf 63,5 Zähler zu.
Wende bei US-Immobilen?
Der zum heutigen Wochenbeginn anstehende NAHB-Index lenkt den Fokus nun auf die Verfassung des US-Immobilienmarktes. Jener wirkte zuletzt von Monat zu Monat immer stärker angeschlagen. Die Datenrunde im März sendete jedoch einen ersten Hoffnungsschimmer, dass der Boden allmählich gefunden sein könnte. Die im weiteren Wochenverlauf anstehenden Zahlen zu den Baugenehmigungen, den Neubaubeginnen, sowie den Verkäufen bestehender Häuser werden daher mit größter Spannung erwartet. Schließlich dürften sie zeigen, ob die zuletzt wieder etwas besseren Zahlen mehr als nur eine Eintagsfliege waren.
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