Marke von 1,10 überwunden


Der US-Dollar hat zum Euro weiter an Wert verloren. Gestern ging es erstmals seit über einem Jahr wieder nachhaltig über die Marke von 1,10 US-Dollar je Euro. Grund für die relative Schwäche des Greenback sind Zweifel am bislang eingepreisten Kurs der US-Notenbank. Insbesondere die US-Erzeugerpreise für März gaben einen Impuls. Der Anstieg zum Vorjahresmonat ging von 4,9 % im Februar auf 2,7 % zurück und damit noch stärker als vom Markt erwartet. Die Kernrate (ex Food&Energy) zeigte mit 3,4 % nach 4,8 % ebenfalls ein deutliches Nachlassen des Preisdrucks an. Entsprechend könnte die Fed zu einer weniger restriktiven Politik veranlasst werden als bislang noch angenommen. Für die EZB könnten das ebenfalls gute Nachrichten sein. Ein stärkerer Euro erleichtert der EZB die Bekämpfung der Inflation im Euroraum. Überhaupt stehen die Notenbanken aktuell wieder unter besonderer Beobachtung. In Washington findet die Frühjahrstagung von IWF und Weltbank statt. Mit dabei: EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Direktoriumsmitglied Fabio Panetta. Mit der einen oder anderen Äußerung der zwei zum Kurs der Geldpolitik im Euroraum dürfte zu rechnen sein. Gerüchten zufolge spitzt sich in der EZB alles auf eine Zinserhöhung im Mai um 25 Basispunkte zu. Die Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, hieß es aus informierten Kreisen. Einige Mitglieder des EZB-Rats bevorzugen weiterhin eine Anhebung um 50 Basispunkte.

Aktienmarkt im Vorwärtsgang


Die Großwetterlage scheint derzeit auch für die Aktienmärkte günstig. Das deutsche Marktbarometer DAX legte gestern weiter zu. Vorbörslich liegt er heute früh leicht im Plus. So langsam kommt damit die Marke von 16.000 Punkten ins Blickfeld. Das bisherige Allzeithoch lag sogar noch ein Stückchen höher. Es wurde Anfang 2022, also kurz vor dem Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine, mit 16.271 Punkten erzielt.

Reiche Ernte an US-Zahlen


Auch heute wird es eine reiche Ernte an Konjunkturdaten aus den USA geben. Neben den Einzelhandelsumsätzen und Industrieproduktion lohnt sich ein Blick auf die Zahlen zu den Import- und Exportpreisen. Inflation spielt auch für der Verbrauchervertrauen in den USA traditionell eine große Rolle. Die monatliche Befragung der Uni Michigan rundet den Datenkalender heute ab. Insbesondere die Inflationserwartungen der US-Verbraucher könnten den Markt in Wallung bringen. Am Ende des Börsentages und damit der Börsenwoche äußert sich dann noch die Ratingagentur Fitch zu ihrer Bonitätseinstufung der Republik Portugal. Es gab an den Finanzmärkten Phasen, in denen die Finanzminister dem Urteil der Ratingagenturen entgegenzitterten. Aktuell dürfte man den Bericht in Lissabon und anderswo eher gelassen zur Kenntnis nehmen.

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