IWF betont Risiko für die Weltwirtschaft
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat gestern seinen Weltwirtschaftsausblick veröffentlicht. Demnach soll sich das Wachstum der Weltwirtschaft von 3,4 % im Jahr 2022 auf 2,8 % im Jahr 2023 abschwächen. Für das Jahr 2024 sieht der IWF ein globales Wachstum von 3,0 % voraus. Damit hat der IWF seine Wachstumsprognosen im Vergleich zur Projektion im Januar dieses Jahres um jeweils 0,1 %-Punkte heruntergenommen. Die Washingtoner Forscher sagen sowohl für Deutschland als auch für das Vereinigte Königreich voraus, dass deren Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 schrumpfen wird. In einem plausiblen Alternativszenario, welches eine weitere Verschärfung der Finanzierungsbedingungen unterstellt, fällt das Weltwirtschaftswachstum im Jahr 2023 nochmals 0,3 %-Punkte niedriger aus. Der IWF-Chefvolkswirt, Pierre-Olivier Gourincha, meinte jedoch, dass das Risiko einer erneuten Bankenkrise die Zentralbanken nicht davon abhalten sollte, ihren Kurs zur Bekämpfung der Inflation fortzusetzen.
US-Kerninflation dürfte hoch bleiben
Das US-Arbeitsministerium wird heute Nachmittag seinen Konsumentenpreisindex für März 2023 veröffentlichen. Nach unserer Prognose wird der US-Gesamtindex aufgrund fallender Energiepreise um lediglich 0,1 % gegenüber dem Vormonat ansteigen. Die Veränderungsrate des Index gegenüber dem Vorjahresmonat sollte infolgedessen von 6,0 % im Februar 2023 auf 5,1 % im März 2023 fallen und damit ihr niedrigstes Niveau seit Mai 2021 verzeichnen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass das Inflationsgespenst vertrieben sein wird, denn die ohne die schwankungsanfälligen Preisgruppen Nahrungsmittel und Energie berechnete Kerninflationsrate dürfte erhöht bleiben. Nach dem Überwinden der Lieferkettenschwierigkeiten steigen die Preise für Güter zwar kaum noch an, aber die Inflation im Dienstleistungsbereich erweist sich als hartnäckig. Der mit Anstand größte Inflationstreiber sind dabei die Mieten. Es dürfte noch einige Zeit verstreichen, bevor sich die derzeitige Schwäche am US-Häusermarkt in geringeren Mietsteigerungen niederschlägt. Aus diesem Grund wird die US-Notenbank nach unserer Einschätzung nicht umhinkönnen, auf ihrer Sitzung am 3. Mai eine abermalige Erhöhung ihres Zielbandes für den Tagesgeldsatz um einen Viertelprozentpunkt auf dann 5,00 % bis 5,25 % zu beschließen. Damit sollte aber das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Nach unserer Prognose wird sich das US-Wachstum in den nächsten Quartalen spürbar verlangsamen. Dies wird den Preisauftrieb dämpfen. Vor diesem Hintergrund dürften die US-Währungshüter im ersten Halbjahr 2024 wieder zu Leitzinssenkungen schreiten.
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