Starke Exporte dürften schwachen Konsum kompensieren


Die starke Nachfrage aus den weltgrößten Volkswirtschaften USA und China haben die deutschen Exporte im Februar so stark steigen lassen wie seit 10 Monaten nicht mehr. Die Ausfuhren wuchsen um 4,0% zum Vormonat auf 136,7 Mrd. EUR, wie Destatis gestern mitteilte. Das ist das größte Plus seit April 2022. Abnehmerland Nummer eins blieben die USA. Dorthin verkauften exportorientierte Unternehmen Waren im Wert von 14,0 Mrd. EUR – ein Plus von 9,4%. Die Exporte nach China legten sogar um rund 10,0% auf 8,5 Mrd. EUR zu. Angesichts der globalen Unsicherheiten ist die erfreuliche Exportdynamik ein Hoffnungsschimmer in jeder Hinsicht. Allem voran sorgen weiter nachlassende Lieferengpässe für positive Wachstumsimpulse. Des Weiteren könnten die starken Exporte den schwachen privaten Konsum zumindest teilweise kompensieren, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im 1. Quartal sinkt. Darüber hinaus ist die Stimmung unter den deutschen Exporteuren – gemessen am ifo-Barometer für Exporterwartungen – derzeit so gut wie seit Beginn des Russland-Ukraine-Krieges vor über einem Jahr nicht mehr. Dies spricht für einen anhaltenden Aufwärtstrend. Gegenwind dürfte die deutsche Außenwirtschaft allerdings von einer schwächelnden globalen Nachfrage, hohen Inflationsraten und dem Protektionismus bekommen.

Inflationserwartungen in der Eurozone gehen leicht zurück


Die Verbraucher im Euroraum stellen sich einer EZB-Umfrage zufolge auf mittlere Sicht weiterhin auf eine Inflation über dem 2%-Ziel der Währungshüter ein. Die Dynamik wird aber jetzt etwas geringer gesehen. Im Median senkten die Verbraucher ihre Inflationserwartungen mit Blick auf die nächsten 12 Monate von 4,9% (Januar-Umfrage) auf 4,6% (Februar-Umfrage). Des Weiteren gingen sie davon aus, dass die Teuerungsrate binnen drei Jahren bei 2,4% liegen wird. In der Januar-Umfrage hatten sie noch einen Median-Wert von 2,5% veranschlagt. An der EZB-Umfrage, die gestern veröffentlicht wurde, nehmen rund 14.000 Konsumenten aus Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und den Niederlanden teil. Die Umfrageresultate fließen in die geldpolitischen Überlegungen der Währungshüter ein, die ihre nächste Zinssitzung Anfang Mai abhalten werden.

Weniger Preisdruck seitens der Erzeuger


Der Auftrieb auf den vorgelagerten Preisstufen lässt im Euroraum seit August 2022 monatlich nach. Die Erzeugerpreise im Euroraum stiegen im Februar um 13,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit etwas langsamer als erwartet. Die Hersteller in der Industrie erhöhten ihre Preise im Januar noch um 15,1%. Im Dezember 2022 lag das Plus sogar bei 24,5%. Ein kräftiger Basiseffekt dürfte in den kommenden Monaten weiterhin für einen spürbaren Rückgang der Erzeugerpreissteigerungen sorgen. Da die Erzeugerpreise Rückschlüsse auf die Entwicklung der Verbraucherpreise zulassen, dürfte auch der Inflationsdruck weiter nachlassen.

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