Aktienmärkte haken Bankenkrise ab
Ein spektakulärer Börsenmonat geht zu Ende: In den vergangenen Wochen wurde klar, dass die Zinswende nicht friktionsfrei verläuft. Auf den Kollaps der Silicon Valley Bank folgte die nicht minder spektakuläre Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Nun scheint das Gröbste überstanden zu sein. Weitere Ansteckungseffekte blieben vorerst aus. An den Aktienmärkten ist zum Quartalswechsel daher wieder Ruhe eingekehrt. Die impliziten Volatilitäten sind wieder zurück auf unter 20% p.a., sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks. Gestern schaffte der DAX den Sprung über die Marke von 15.500 Punkten. Der S&P 500 setzte seinen Aufwärtstrend ebenfalls fort, getragen von Technologiewerten.
Inflation rückläufig, Kernraten bleiben jedoch hartnäckig
Der Bankenstress lässt nach, der Inflationsstress bleibt. Darauf wies jüngst die EZB-Direktorin Isabel Schnabel hin. Die Kerninflation erweise sich inzwischen als hartnäckiger als die Gesamtinflation, so Schnabel am Mittwoch anlässlich einer Konferenz der National Association for Business Economics (NABE). Als Beleg hierzu können die gestern veröffentlichten Daten aus Spanien dienen: Dort sind die Verbraucherpreise im März um 3,1% im Vergleich zum Vorjahr angestiegen, die schwächste Jahresrate seit 2021, nach 6,0% im Februar. Die Kerninflation gab indes nur marginal von 7,6% auf 7,5% nach. Auch in Deutschland war die Inflation auf Basis des nationalen CPI im März nach Angaben von Destatis von 8,7% auf 7,4% rückläufig. Hauptgrund für den deutlichen Rückgang waren die Energiepreise. Für die übrigen Gütergruppen hat sich eigentlich nicht viel verändert. Essen wird teurer (Nahrungsmittel +22%!), Reisen wird teurer, und Wohnen bleibt teuer. In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate aufgrund des Effektes des Energiepreise zwar noch etwas nachlassen, aber der Preisdruck bei den Nicht-Energiegütern wird wohl anhalten. Wir hoffen, dass bis Ende des Jahres höchstens eine Drei vor dem Komma steht.
Die Erholung in China setzt sich fort
Der chinesische Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe legte auf 58,2 Punkte zu, den höchsten Stand seit Mai 2011.
Heute auf der Agenda
Heute stehen weitere Inflationsdaten im Fokus: Am Vormittag um 11:00 Uhr werden die vorläufigen harmonisierten Verbraucherpreisdaten für den Euroraum veröffentlicht. Wir erwarten auch hier einen deutlichen Rückgang der Jahresrate von 8,5% im Vormonat auf 7,3%. Heute Nachmittag um 14:30 Uhr folgen in den USA die viel beachteten PCE-Preisdaten.
Wichtige HinweiseDiese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.
Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.
Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.
Herausgeber Landesbank Baden-Württemberg Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart
|