Aktien erholen sich vom Bankenstress, AT1-Markt weiter unter Druck


Die Aktienmärkte auf beiden Seiten des Atlantiks setzten ihre Erholungsbewegung der vergangenen Tage fort. Sowoh die US- als auch die europäischen Indizes schlossen gestern über 1% im Plus. Nachdem vor dem letzten Wochenende nochmals Ängste aufkochten - insbesondere mit Spekulationen über Probleme bei der Deutschen Bank, setzte sich seit Montag ein zuversichtlicherer Tenor durch. Dies entspricht auch unserer Sichtweise: Das Bankensystem in Europa ist und bleibt stabil. Lediglich das Sentiment ist "angeknackst". Wir gehen weiter davon aus, dass die akute Furcht der Marktteilnehmer vor einer Systemkrise weiter nachlassen dürfte, aber nicht gänzlich verschwinden wird. Das Kapitalmarktsegment der AT1-Anleihen hat jedoch nach der Credit Suisse-Rettungsaktion, bei der die Inhaber von AT1-Papieren einen Totalverlust erlitten, wohl größeren Schaden genommen. Trotz aller beruhigenden Worte der Bankenaufsicht, dass in der EWU AT1-Anleihen erst nach den Aktionären in der Haftungskaskade belangt werden, sind die Renditen in der Nähe der Rekordhochs geblieben. Banken stehen zudem aktuell vor einer schwierigen Entscheidung. Angesichts der hohen Refinanzierungskosten kann es für sie billiger sein, ihre erstes Kündigungsdatum - an dem sie normalerweise eine AT1-Anleihe durch eine neue ersetzen - auszulassen. Dies würde allerdings wieder die AT1-Inhaber verärgern und das Sentiment weiter belasten. In dieser Gemengelage bleibt eine Platzierung von neuen AT1-Papieren eine große und teure Herausforderung.

Konsumklima verbessert sich von niedrigem Niveau aus nur leicht


Der GfK-Konsumklima-Index für Deutschland ist zum sechsten Mal in Folge gestiegen (von revidiert -30,6 im März auf -29,5 im April). Allerdings nimmt das Tempo der Verbesserungen ab. Zudem ist die Stimmung der Konsumenten nach wie vor auf einem historischen Tief. Der aktuelle Wert des Index liegt lt. dem GfK-Geschäftsführer Rolf Bürkl "auf einem Niveau, das wir, wenn wir bis 1980 zurückgehen, noch nicht gesehen haben". Es ist ein Novum, dass die Stimmung trotz stabiler Beschäftigungslage und relativ niedriger Arbeitslosigkeit so gedrückt ist.

Ausblick: Basiseffekte führen zu deutlichem Inflationsrückgang


Heute stehen Inflationszahlen aus Deutschland für März auf der Agenda. Ein kräftiger Basiseffekt dürfte ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs für einen spürbaren Rückgang der Inflationsrate sorgen. Unserer Meinung nach wird die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat von 8,7% im Februar auf 7,1% im März deutlich zurückgegangen sein. Neben den Inflationszahlen steht das EWU-Wirtschaftsvertrauen auf dem ökomischen Datenkalender. Wir rechnen hier mit einer leichten Verbesserung der Stimmung. Die asiatischen Aktienmärkte konnten heute Morgen nicht von den positiven Vorgaben der europäischen und amerikanischen Märkte profitieren und liegen aktuell im Minus.

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