Vertrauen kehrt zurück
Die Anleger sind nach dem jüngsten Absturz der Finanzwerte an die europäischen Aktienmärkte zurückgekehrt. DAX 40 und Euro Stoxx 50 erholten sich gestern und stiegen zeitweise jeweils um gut 1%. Die Märkte dies- und jenseits des Atlantiks atmeten nach den Turbulenzen der vergangenen Woche wieder auf, da die Übernahme aller Einlagen und Kredite der zusammengebrochenen Silicon Valley Bank durch die US-Bank First Citizens BancShares die Nerven der Anleger beruhigte. Größter Gewinner im DAX war die Deutsche Bank mit einem Kursplus von zeitweise 7,1%, nachdem die Aktie am Freitag um 8,5% eingebrochen war. Das Krisen-Metall Gold verbilligte sich vor dem Hintergrund nachlassender Nervosität um rund 1%.
Unternehmen sind wieder optimistischer
Im März hellt sich die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen überraschend den 5. Monat in Folge auf. Das ifo-Geschäftsklima ist im März von 91,1 auf 93,3 gestiegen. Lage und Erwartungen konnten jeweils deutlich zulegen. Das ist erfreulich, wenngleich etwas unerwartet. Die verschiedenen Frühindikatoren entwickeln sich derzeit recht uneinheitlich. Die Zahlen zum Geschäftsklima unterstreichen jedoch, dass die gewerbliche Wirtschaft so etwas wie eine innere Stärke zurückgewonnen hat, gespeist aus einer guten Auftragslage und den robusteren Lieferketten. Vermutlich werden sich in diesem Jahr die Exporte und die Ausrüstungsinvestitionen besser entwickeln als der private Konsum. Dennoch bleiben wir weiterhin zurückhaltend, was das gesamtwirtschaftliche Ergebnis für das Gesamtjahr angeht. Es gibt derzeit zu viele Abwärtsrisiken.
Wachstum der Kreditvergabe verlangsamt sich
Im Zuge der Zinserhöhungen der EZB - zuletzt Mitte März um 0,50 Prozentpunkte - verlangsamte sich das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum weiter. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reichten im Februar die Banken nur noch 5,7% mehr Darlehen an Firmen aus, wie die EZB gestern mitteilte. Im Januar lag das Wachstum noch bei 6,1% und im Dezember bei 6,3%. Spiegelbildlich verhält sich der Wachstumspfad der Kreditvergabe an Unternehmen in Deutschland. Das Wachstum betrug im September 2022 noch 13% - das größte Plus seit Oktober 2008 - und fiel bis in den Februar auf 9,1% herab. Das Kreditwachstum könnte sich vor dem Hintergrund der noch bevorstehenden Zinserhöhungen im laufenden Jahr weiter abschwächen. Gleichfalls hat die EZB im März damit begonnen, ihre umfangreichen Anleihenbestände abzuschmelzen und dadurch ihre Notenbankbilanz zu verringern. Der eingeleitete Bilanzabbau verschärft die Finanzierungsbedingungen und hat das Ziel, die Nachfrage zu dämpfen, um dadurch die Inflation zu bremsen.
Konsumentenvertrauen im Fokus
Neben dem Case-Shiller Hauspreisindex gibt heute unter anderem das Konsumentenvertrauen des Conference Board Einblick in die Stimmung der US-Verbraucher. Dabei dürfte die Stimmung der Verbraucher leicht sinken. Wir rechnen mit einem Rückgang des Indikators von 102,9 auf 101,0 Punkte.
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