Fed hebt Leitzinsen an
Das US Federal Reserve Board hat beschlossen, die Leitzinsen der US-Notenbank um 25 Basispunkte anzuheben. Die neue Fed Funds Target Rate der US-Notenbank liegt jetzt bei 4,75 % bis 5,00 %. Der neunte Zinsschritt in Folge hievt den Leitzins auf das höchste Niveau seit Herbst 2007. Laut aktueller Leitzinsprojektion wird ein weiterer Zinsschritt um 25 Bp. im laufenden Jahr avisiert. Der vorsichtigere Zinsausblick zeigt jedoch, dass eine Pause der geldpolitischen Straffung näher gerückt ist, weil die Bankenturbulenzen die konjunkturellen Risiken erhöhen. An ihrer Absage an Zinssenkungen noch im laufenden Jahr dürfte die US-Notenbank angesichts des Inflationsausblicks allerdings auf absehbare Zeit festhalten. An den Märkten konnte insbesondere der Euro zum US-Dollar weiter zulegen und die Marke von 1,09 US-Dollar je Euro überwinden.
EZB-Vertreter: Keine Bankenkrise
Neuigkeiten, wenngleich nicht ganz so schwerwiegend, gab es auch von der Europäischen Zentralbank (EZB). Auf einer Veranstaltung in Frankfurt äußerten sich sowohl EZB-Chefvolkswirt Philip Lane als auch Belgiens Notenbankpräsident Pierre Wunsch dahingehend, dass der Bankensektor im Euroraum solide aufgestellt sei und es keine Bankenkrise oder Finanzmarktkrise gebe. Man darf diese Aussage nicht als Freibrief für die Zukunft sehen, sondern als Einschätzung der aktuellen Lage. Doch spricht dies tendenziell dafür, dass die EZB im Kampf gegen die Inflation die Zinsschraube weiter anziehen wird. Wie schnell und wie fest, dürfte auf den nächsten Sitzungen zwischen den Tauben und Falken ausdiskutiert werden. Im Moment spricht vieles für eine Erhöhung um 25 Basispunkte am 4. Mai.
Heute: Bank of England und SNB
In Großbritannien entscheidet heute die Bank of England über ihr weiteres Vorgehen. In der Schweiz berät die Schweizerische Nationalbank (SNB) über die Geldpolitik. Letzteres wäre vor einigen Wochen vielleicht noch kaum der Rede wert gewesen, dürfte aber im Zeichen der Zwangsfusion von Credit Suisse und UBS an den Märkten stärker wahrgenommen werden. In beiden Fällen dürften angesichts der Inflation Leitzinserhöhungen anstehen.
Zur Konjunktur in Deutschland hat sich gestern der Sachverständigenrat geäußert. Die "Wirtschaftsweisen" sehen die Konjunktur etwas optimistischer als im November und rechnen jetzt mit 0,2 % BIP-Wachstum im laufenden Jahr statt mit einem Rückgang in derselben Größenordnung wie noch im Jahresgutachten Ende letzten Jahres. Die Inflation wird weiterhin sehr hoch erwartet - im Jahresdurchschnitt bei 6,6 % statt 7,4 %. Die Zahlen sind indes durch das neue Basisjahr 2020 für den Konsumentenpreisindex nur bedingt miteinander vergleichbar.
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