Im Kampf gegen die Inflation hält die EZB Wort
Die Währungshüter der EZB haben die Muskeln spielen lassen und die Leitzinsen um 0,50 % nach oben geschraubt. Der Einlagesatz, den Kreditinstitute erhalten, wenn sie Geld bei der EZB parken liegt nun bei 3 %. Diese Entscheidung war richtig und gut, denn jedes Zucken wäre ihr als Schwäche ausgelegt worden. Dies ist die sechste Zinserhöhung in Folge im Kampf gegen eine anhaltende Teuerungsrate. Zwar hat sich die Inflation in den vergangenen Monaten tendenziell abgeschwächt, zuletzt aber nur langsam. Von über 10 % im Spätherbst 2022 ist die Inflation auf 8,5 % im Februar 2023 gefallen. Im März dürfte die Inflationsrate auf unter 8 % fallen. Damit liegt die aktuelle Teuerungsrate seit Monaten weit oberhalb des Preisziels von 2 %. Zudem treibt der Inflationsdruck inzwischen auch die Lohnrunden im Euroraum an. Wenn die EZB ihre Projektionen ernst nimmt, wird sie in den kommenden Monaten die Märkte nochmal neu auf weitere Zinserhöhungen einstimmen müssen. Das wird nur dann gelingen, wenn sich die Angst vor einer Schwäche des Bankensystems bis dahin gelegt hat.
Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen für den Euro-Raum innerhalb ihrer gestrigen Sitzung um 50 Basispunkte angehoben. Dies ist die sechste Zinserhöhung in Folge.
Stabilisierung bei Platin erwartet
Der Preis für eine Feinunze Platin befindet sich derzeit im Abschwung. Das Industriemetall notiert aktuell bei 973 US-Dollar und somit gut 9 % unter dem Jahreseröffnungskurs. Anlass zur Hoffnung auf ein Platin-Comeback bietet der kürzlich veröffentlichte Quartalsbericht des World Platinum Investment Councils (WPIC). Dieser Studie zufolge dürfte der Angebotsüberschuss des Vorjahres in Höhe von 776.000 Feinunzen in diesem Jahr einem Angebotsdefizit von mehr als 556.000 Feinunzen weichen. Die Verfasser dieser Einschätzung gehen des Weiteren von einer Steigerung der Platinnachfrage um 24 % aus. Insbesondere sollte die Nachfrageerhöhung aus der Automobilindustrie kommen, da Platin verstärkt Palladium in Autokatalysatoren ablöst. In den vergangenen Tagen konnte sich der Platinpreis von seinem Tief Ende Februar bei 900 US-Dollar bereits deutlich erholen.
Heute im Fokus
Um 11.00 Uhr erwarten wir für den europäischen Wirtschaftsraum die Februarzahlen zur Inflation sowie zum Arbeitskostenindex im 4. Quartal 2022. Wir gehen aktuell von einer Teuerungsrate von 8,5 % aus. Eine Flut wichtiger Konjunkturdaten folgt ab 14:15 Uhr aus den USA. Dort steht zunächst die Bekanntgabe der Industrieproduktion sowie der Kapazitätsauslastung für den Monat Februar zur Veröffentlichung an. Um 15:00 Uhr folgt die Schätzungen zum Verbrauchervertrauen für den Monat März der Uni Michigan.
Von Unternehmensseite erhalten wir heute unter anderem Quartalszahlen von Altana, Bechtle und Vonovia. In Stuttgart eröffnet heute die zweitägige Anlegermesse "Invest". Zur Eröffnung spricht der Baden-Württembergische Finanzminister Danyal Bayaz zum Thema "Finanzmärkte 2023: Wie lege ich mein Geld richtig an?"
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