SNB stellt Hilfe für CS bereit


Am gestrigen Mittwoch ging es an den Aktienmärkten indes erneut rasant abwärts. Der DAX quittierte ein Minus um über 3 %. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen tauchte um mehr als 30 Basispunkte, die der 2-jährigen Bundesanleihen um mehr als 50 Basispunkte. Letztere fielen seit dem 8. März um nahezu 90 Basispunkte. Auslöser für das zweite Marktbeben innerhalb weniger Tage waren Äußerungen des saudischen Anteilseigners der Großbank Credit Suisse (CS), auf die hin die Anleger die Aktien der CS um über 30 % in den Keller schickten und andere Finanzwerte gleich mit abverkauften. Die Sorge der Märkte vor einem "Lehman 2.0" ist groß. Über Nacht kündigte die Schweizer Zentralbank (SNB) für die CS eine Kreditlinie bis 50 Mrd. CHF an, um die Sorge der Märkte vor einer Illiquidität der CS zu zerstreuen und weitere Abzüge von Einlagen bei der CS zu verhindern. Die Kreditaufnahme sei vollständig durch erstklassige Vermögenswerte besichert, erklärte die CS.

EZB: Bleibt es bei Zinserhöhung?


Nicht wenige Marktteilnehmer spekulierten in diesem Umfeld darauf, dass die EZB am heutigen Donnerstag von ihrer geplanten Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte Abstand nehmen werde. Zwar wurde gestern die Nachricht kolportiert, dass der Rat der Notenbank an der Zinserhöhung festhalten werde, doch preisten entsprechende Geldmarkt-Futures nur noch 25 Basispunkte Straffung als wahrscheinlichstes Szenario ein. Das Versäumte an Zinserhöhung werde die EZB vermutlich später nachholen, da die Inflation im Euroraum bekämpft gezähmt werden muss, hieß es in Marktkreisen. "Less now, more later" lautet das Credo des Tages. Wir erwarten indes weiterhin eine Erhöhung der EZB-Leitzinsen um 50 Basispunkte auf dann 3 % für den Einlagesatz. Wie es mit Inflation und Konjunktur im Euroraum weitergehen soll, werden die Projektionen des EZB-Stabes zeigen. Aktuell erwartet die EZB eine Inflationsrate von durchschnittlich 6,3 % für 2023 und 3,4 % für 2024. Eine geldpolitische Straffung bliebe auch dann angezeigt, wenn die neuen Projektionen etwas tiefer lägen. Angesichts der bestehenden Unsicherheit wird dem Wording der EZB im Monetary Policy Statement zu Beginn der anschließenden Pressekonferenz um 14 Uhr 45 besondere Bedeutung zukommen. Jedes Wort von EZB-Präsidentin Lagarde in der Pressekonferenz wird selbstredend auf die sprichwörtliche Goldwaage gelegt werden.

Konjunkturforscher optimistischer


Zu Deutschlands Konjunkturaussichten haben sich gestern zwei Institute geäußert. Das ifo-Institut aus München erwartet 2023 ein Schrumpfen des BIP um 0,1 %, die Inflation werde mit 6,2 % hoch bleiben. Die Konkurrenz vom Institut für Weltwirtschaft ist etwas optimistischer. Die Kieler erwarten für 2023 ein BIP-Wachstum um 0,5 % und eine Inflationsrate von 5,4 %.

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