Die Silicon Valley Bank ist insolvent
Die Silicon Valley Bank ist insolvent
Nun ist es passiert: Es ist etwas kaputtgegangen als Nebenwirkung des restriktiven Kurses der US-Notenbank. Der Tech-Finanzierer Silicon Valley Bank (SVB) musste seine Pforten schließen. Nachdem die SVB Kapitalbedarf in Milliardenhöhe angemeldet hatte, verstärkte sich der Einlagenschwund zu einem veritablen digitalen "Bank run", währenddessen die Kunden allein am Donnerstag über 42 Mrd. US-Dollar verfügten. Die kalifornische Finanzaufsicht übernahm die Kontrolle über die Nummer 16 im US-amerikanischen Bankenranking - und besiegelte damit die größte Bankenpleite seit der Finanzkrise. Eine solche dürfte dieses Mal nicht zu befürchten sein: Das System ist inzwischen stabiler, und die Banken besser kapitalisiert.
Behörden schnüren Stützungspaket
Behörden schnüren Stützungspaket
Finanzministerin Janet Yellen sagte gestern in deinem Interview, die Regierung wolle "sicherstellen, dass die Probleme einer Bank nicht zu einer Ansteckung anderer, gesunder Banken führen". US-Behörden und die Fed verkündeten hierzu ein Bündel von Maßnahmen: So sollen Kunden schon heute Zugang zu ihren kompletten Guthaben bekommen. Zudem wird die Fed den Banken zusätzliche Liquidität bereitstellen. Mittels eines "Bank Term Funding Programs" wird Banken eine neue Funding-Möglichkeit angeboten. Sicherheiten werden zum Nennwert akzeptiert. Die Maßnahmen wurden veröffentlicht, nachdem US-Behörden mit der New Yorker Signature Bank eine weitere Bank unter Kontrolle nahmen.
Auch Krypto-Märkte sind betroffen
Auch Krypto-Märkte sind betroffen
Der SVB-Kollaps ist für die Kunden aus der Start-Up-Szene eine Tragödie. Sie verlieren einen relevanten Finanzierer und Netzwerker. Auch die Krypto-Welt ist betroffen: USDC, der zweitwichtigste Stablecoin hinter "Tether", parkte bei der SVB Guthaben in Höhe von 3,3 Mrd. USD. Die Aktienmärkte reagierten verunsichert. Der S&P 500 beendete die Handelswoche mit einem Minus von 4,5%. Die Stützungsmaßnahmen beruhigten zu Wochenbeginn die Gemüter: Die US-Aktienfutures tendierten im asiatischen Handel wieder aufwärts. Derweil wurden die Wetten über eine weiterhin restriktive Gangart der Notenbank einkassiert. Die Fed wird wohl kaum weiteres Öl ins Feuer gießen, während die Sorgen um die Finanzmarktstabilität um sich greifen. Auf ihrer nächsten Sitzung am 22. März könnte sie vor dem Hintergrund dieser Ereignisse auch erst einmal eine Zinspause einlegen.
EZB-Zinsentscheid diese Woche
EZB-Zinsentscheid diese Woche
Die EZB ist ein paar Tage früher dran: Am Donnerstag, 16.03. dürfte der EZB-Rat beschließen, sowohl den Einlagensatz als auch den Haupt-Refinanzierungssatz um jeweils 50 Basispunkte anzuheben. Jenseits des Zinsentscheides wird spannend zu hören sein, ob es Hinweise auf den Mai-Termin gibt, wo der Marktkonsens bereits von einem weiteren Zinsschritt in Höhe von von 50 Basispunkten ausgeht. Hierüber könnten die neuen Inflationsprojektionen Hinweise liefern.
Wichtige Hinweise
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Herausgeber
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