Finanzmärkte warten auf Fed-Chef


Der deutsche Aktien-Leitindex DAX legte gestern zu Wochenbeginn um 0,5% zu. Aus dem Handel ging er mit 15.654 Punkten, nur unwesentlich tiefer als das im Tagesverlauf erklommene neue Jahreshoch von 15.678 Punkten. In dieses Bild passt ein aufwertender Euro, der nunmehr wieder mit der Marke von 1,07 USD flirtet. Auch notiert der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent nahe eines Fünf-Wochen-Hochs. Die US-Börsen wollten all diese Euphorie gestern nicht teilen; der S&P 500 kam per Saldo so gut wie gar nicht von der Stelle. Die Händlerinnen und Händler im US-Wertpapiergeschäft schauen heute mit großen Augen nach Washington. Fed-Chef Powell berichtet turnusgemäß dem Bankenausschuss des US-Senats über die Geldpolitik seines Hauses. Im Vordergrund der Diskussion: das Verhältnis von Realwirtschaft und Teuerung. Wie viel Abschwächung der Wirtschaftsleistung wird die US-Notenbank in Kauf nehmen, um die überbordende Inflation zu bändigen? Nach unserer LBBW Research-Prognose wird der Fed-Leitzins bis Ende des kommenden Quartals um insgesamt 75 Basispunkte ansteigen. Der dann erreichte Zinsgipfel wird nach unserem Dafürhalten eher ein Plateau darstellen; erst im kommenden Jahr mag es mit der Target Rate wieder abwärts gehen: "higher for longer".

US-Volkswirtschaft hat Zenit überschritten


Die US-Wirtschaft zeigt mittlerweile an den verschiedensten Stellen einen nachlassenden Elan. So schwächelt der Immobiliensektor bereits längere Zeit vernehmlich. Die Renditestrukturkurve ist schon länger invertiert, und der zusammengefasste Index der US-Frühindikatoren weist seit zehn Monaten nach unten. Gestern wurde ein Rückgang der Aufträge in der US-Industrie per Januar um 1,6% gegenüber dem Vormonat gemeldet. Zur Jahresmitte 2022 überschritt die Zeitreihe einen Zenit; seither weist der Trend nach unten. Heute am frühen Morgen meldet sich das Statistische Bundesamt mit Zahlen zu den Aufträgen der deutschen Industrie per Januar zu Wort. Auch hier kennzeichnet ein abnehmender Trend das Bild. 2022 lieferten acht der zwölf Monate ein negatives Ergebnis. Für Dezember ergab sich ein Minus Jahr über Jahr von 1,4%. Das über die Corona-Zeit aufgebaute Auftragspolster ist zwar weiterhin üppig, aber es schmilzt seit einem Dreivierteljahr peu à peu ab. Heute mag es bei alledem einen kleinen Tick aufwärts gehen.


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