Preisauftrieb läßt nicht nach


Das Statistische Bundesamt meldete gestern, dass die Konsumentenpreise in Deutschland im Februar 2023 voraussichtlich um 8,7 % gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr angestiegen sind. Im Januar 2023 belief sich die Inflationsrate auf ebenfalls 8,7 %. Die zuvor von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Volkswirte hatten indes im Median einen Rückgang der Inflationsrate auf 8,5 % vorausgesagt. Insofern stellt die Februar-Inflationsrate eine eher unangenehme Überraschung dar. Der Energiepreisanstieg hat nur wenig an Dynamik eingebüßt. Zudem werden Nahrungsmittel immer teuer. Die Preisanstiege für Dienstleistungen dürften teilweise schon auf einen zunehmenden Lohndruck zurückzuführen sein. In Spanien und Frankreich lag die Inflation im Februar ebenfalls höher als im Monat zuvor. Das dürfte den Notenbankern im Frankfurter Skytower nicht gefallen. Im nächsten Monat wird jedoch ein sogenannter Basiseffekt sehr wahrscheinlich zu einem Rückgang der Inflationsrate führen. Gleichwohl ist absehbar, dass die Bekämpfung einer zu hohen Inflation die vordringlichste Aufgabe der Europäischen Zentralbank bleiben wird.

Stimmung in US-Industrie bleibt mau


In den Vereinigten Staaten stieg der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe zwar von 47,4 Punkten im Januar auf 47,7 Punkte im Februar an, blieb damit aber den vierten Monat in Folge unter der Expansionsschwelle. Die gedrückte Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe dürfte jedoch die US-Währungshüter nicht davon abhalten, ihren Leitzins weiter in die Höhe zu schrauben. In anderen Sektoren der US-Wirtschaft läuft es noch zu gut, und die Inflation bei Dienstleistungen erweist sich als besonders hartnäckig. Daher gehen wir davon aus, dass der Offenmarktausschuß der Federal Reserve auf seiner Sitzung im März eine Anhebung seines Zielbandes für den Tagesgeldsatz um einen Viertelprozentpunkt auf 4,75 % bis 5,00 % beschließen wird. In den zurückliegenden Wochen haben „hawkishe“ Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Spekulationen befeuert, dass damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein wird. Dies ist ein Szenario, welches dem Aktienmarkt nicht schmeckt. US-Aktien gaben gestern leicht nach.

Euroraum-Inflation auf der Agenda


Heute wird Eurostat die Euroraum-Inflationsrate veröffentlichen. Der Konsens der Bankvolkswirte erwartet einen Rückgang der Rate von 8,6 % im Januar auf 8,2 % im Februar. Vor dem Hintergrund der Vorgaben aus Deutschland, Frankreich und Spanien dürften die sogenannten Flüsterschätzungen berechtigterweise höher liegen.


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