Schwere Winterrezession dürfte ausbleiben


Seit mehr als einem halben Jahr ist die deutsche Wirtschaft im Februar erstmals wieder gewachsen. Im laufenden Monat stieg der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – um 1,2 auf 51,1 Punkte. Damit legte das Barometer bereits den 4. Monat in Folge zu und überschritt die Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Besonders optimistisch ist die Stimmung im Dienstleistungssektor. Hier kletterte der Einkaufsmanagerindex um 0,6 auf 51,3 Zähler und erreichte ein 8-Monatshoch. Im Gegensatz dazu fiel das Barometer für die Industrie um 0,8 Punkte auf 46,5 Zähler und entfernte sich damit deutlich von der Wachstumsschwelle. Dies passt ins Bild einer schwächelnden Industrieproduktion, rückläufigen Exportwachstumsraten und einer verhaltenen Entwicklung der Auftragseingänge. Vor dem Hintergrund stark nachlassender Lieferkettenengpässe werden immerhin die Auftragsbestände schneller abgearbeitet. Obwohl Deutschland – nach Ansicht der Bundesbank – im laufenden ersten Quartal zum zweiten Mal in Folge schrumpft, wird eine schwere Winterrezession immer unwahrscheinlicher. Die insgesamt robusten Daten aus Deutschland in Kombination mit den überraschend starken Einkaufsmanagerdaten aus der Eurozone insgesamt – der Composite-Index legte um 2,0 auf 52,3 Punkte zu – könnten allerdings die Sorgen bezüglich einer sich weiter verfestigten Inflation nähren. Dies wiederum könnte die Kurse für Aktien und Anleihen in einem nicht unerheblichen Maße belasten.

Konjunkturelle Entwicklung bleibt robust


Weiter Anzeichen einer konjunkturellen Belebung in Deutschland lieferte gestern der ZEW-Indikator für Februar. Die befragten 171 Börsenprofis blicken überraschend optimistisch auf die deutsche Wirtschaft. Der ZEW-Konjunktursaldo ging von 16,9 auf 28,1 Punkte nach oben. Das ist der 5. Anstieg in Folge. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage verbesserte sich ebenfalls unerwartet stark - wenngleich von einem tiefen Niveau aus. Die Lage wurde per saldo mit -45,1 nach -58,6 beurteilt. Alles in allem können wir angesichts der Rahmenbedingungen zufrieden sein, dass die Konjunktur verhältnismäßig robust geblieben ist.

Heute ifo Geschäftsklima


Auf dem Makrokalender steht heute die Veröffentlichung des ifo Geschäftsklimas für Februar. Laut der Reuters-Konsensprognose dürfte der konjunkturelle Frühindikator von zuletzt 90,2 auf 91,2 Punkte steigen. Wir erwarten einen etwas schwächeren Anstieg auf 90,5 Punkte. Darüber hinaus veröffentlicht die Fed ihr Sitzungsprotokoll vom 1. Februar. Die darin zu gewinnenden Hinweise zur erwarteten Wirtschaftsentwicklung und zum anvisierten Leitzins-Gipfel bergen das Potenzial nachbörslicher Marktbewegungen.


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