EU-Kommission optimistischer


Die EU-Kommission rechnet nun nicht mehr mit einer Rezession in der Eurozone über den Jahreswechsel 2022/23. Dies zeigt die gestrige Veröffentlichung der EU-Winterprognose. Angesichts der bislang gut gemeisterten Energiekrise sei die Rezessionsgefahr im Euroraum vorerst gebannt. Der Euroraum dürfte im Jahr 2023 mit 0,9% stärker wachsen als im Herbst vorhergesagt. Damals betrug die Prognose 0,3%. Die EU-Kommission erwartet für das deutsche Bruttoinlandsprodukt nur ein kleines Plus von 0,2%. Bei der letzten Prognose im November waren die EU-Ökonomen aber sogar noch von einem Minus in Höhe von 0,6% ausgegangen. Auch hinsichtlich der Inflation dürfte es 2023 weniger schlimm kommen, wie zunächst befürchtet. Die EU-Kommission erwartet 2023 für Deutschland gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex eine Teuerung von 6,3% (Herbstprognose 7,5%). Für den Euroraum beträgt die Inflationsprognose 5,6%, nach 6,1% in der Herbstprognose.

Stabilitätspakt soll wieder greifen


Die Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Winterprognose nutzte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni für eine weitere wichtige Botschaft. Das Aussetzen der europäischen Schuldenregeln dürfte nach seiner Ansicht mit Ablauf des Jahres 2023 enden. Laut EU-Stabilitätspakt soll beispielsweise die Neuverschuldung von Euro-Staaten auf 3% des BIP begrenzt sein. Diese Schuldenregeln waren zunächst wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt worden. Der Ukraine-Krieg und seine Folgen führten zu einer Verlängerung bis Ende 2023. Derzeit werden die EU-Schuldenregeln überarbeitet. Die langsamen Fortschritte bei der Erarbeitung neuer Regeln hatten Spekulationen ausgelöst, dass die Aussetzung nochmals verlängert werden könnte.

Heute US-Inflationsdaten


Die Veröffentlichung der Daten zur Entwicklung der US-Konsumentenpreise im Januar ist heute sicherlich der Höhepunkt auf dem Makrokalender. Die US-Inflation dürfte weiter auf dem Rückzug gewesen sein. Wir rechnen mit einem Anstieg der Konsumentenpreise um 0,3% im Vergleich zum Vormonat. Die Kerninflation, bei der die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise herausgerechnet werden, beträgt nach unserer Prognose 0,4%. Die US-Notenbank wird die neuen Daten genau analysieren: Hierbei dürfte die Fed insbesondere nach Anzeichen für eine Abschwächung des Preisdrucks im Dienstleistungssektor Ausschau halten. Neben diesem Daten-Highlight erwartet uns heute eine Rede des Fed-Offiziellen Williams. Zudem steht die zweite Schätzung der BIP-Daten aus dem Euroraum sowie das NFIB Wirtschaftsvertrauen des US-Mittelstands auf dem Programm.


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