US-Wirtschaft nur vordergründig stark


Die US-Wirtschaftsleistung legte im abgelaufenen Quartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Veränderungsrate (Jahresrate) von 2,9 % gegenüber dem Vorquartal zu. Damit ist die US-Wirtschaft zwar erneut kräftig gewachsen, doch überzeichnet die BIP-Wachstumsrate die unterliegende Dynamik der US-Wirtschaft. Die private Inlandsnachfrage ohne Lager – eine Art Kern-BIP – legte im Schlussquartal 2022 lediglich mit einer Jahresrate von 0,2 % zu. Wird zudem ins Kalkül gezogen, dass sowohl die Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze im Dezember wiederholt gesunken sind, bleibt trotz des vordergründig kräftigen Wachstums im Schlussquartal festzustellen: Die US-Wirtschaft befindet sich am Rande einer Rezession!

Käuferstreik bei Palladium


Einen schlechten Start in das Jahr 2023 vollzog das Industriemetall Palladium. Aktuell notiert der Preis für eine Unze Palladium bei 1.664 US-Dollar. Dies entspricht einem Minus von 7,23% gegenüber dem Jahresschlussstand 2022. Zwei Jahre in Folge konnte Palladium keinen Wertzuwachs erzielen, wobei im März des vergangenen Jahres sogar ein Rekordhoch von knapp 3.441 US-Dollar verzeichnet wurde. Der Grund für die damalige Rekordjagd lag in den Befürchtungen eines massiven Angebotsdefizit aufgrund der Invasion Russlands in der Ukraine. Russland ist der mit Abstand weltgrößte Produzent von Palladium. Aufgrund der pandemiebeschränkten Einschränkung der chinesischen Palladium-Importe legte der Palladiumpreis in den vergangenen Monaten den Rückwärtsgang ein. Weitere Belastungsfaktoren für die Preisentwicklung bei Palladium sind die bereits eingesetzte Teilsubstitution von Platin anstelle von Palladium bei der Herstellung von Benzinmotoren sowie die hohe Nachfrage von batteriebetriebenen Fahrzeugen in China. Die neuesten Meldungen aus Indien, in den kommenden Jahren massiv auf E-Fahrzeuge zu setzten, dürften den Palladiumpreis auch nicht beflügeln.

Heute im Fokus


Bereits heute früh wurde in Japan die Verbraucherpreisentwicklung für den Monat Januar für die Metropolregion Tokio veröffentlicht. Das Plus von 4,3% zum Vorjahresmonat ist der stärkste Anstieg 42 Jahren. Das Inflationsziel der Bank of Japan von 2% wurde somit bereits den achten Monat in Folge übertroffen. Es wird damit gerechnet, dass die japanische Notenbank im Frühjahr unter neuer Führung die Zinsen anziehen wird. Der langjährige Notenbank-Chef Haruhiko Kuroda übergibt im März sein Amt an seinen Nachfolger. Heute Nachmittag um 14:30 Uhr erwarten wir die Teuerungsrate für den Monat Dezember aus den Vereinigten Staaten. Im Dezember sollte der PCE Core Deflator, das von der Fed präferierte Maß für die Inflation, nach unserer Einschätzung den Rückwärtsgang auf 4,4% nach 4,7% eingelegt haben. Auf der Unternehmensseite gewähren heute unter anderem Hennes & Mauritz (H&M), Chevron, Colgate-Palmolive, Altria und American Express einen Einblick in die Geschäftsbücher. Mit Spannung werden am Markt die Q4-Zahlen dieser Unternehmen erwartet.


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