Indikatoren und Prognosen steigen


Wer hätte das noch vor wenigen Wochen gedacht? In Deutschland wächst die Konjunkturzuversicht. Die Frühindikatoren schlagen einen Aufwärtstrend ein. Die Prognosen werden allenthalben angehoben. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) sieht den Höhepunkt der Inflation überwunden. Nach 7,9% sei in diesem Jahr eine Inflationsrate von unter 6% möglich, ließ sich Institutschef Michael Hüther heute von der Mediengruppe Bayern zitieren. Ein Grund für den Stimmungsumschwung dürfte die Lage am Gasmarkt sein. Mit aktuell knapp 86% ist der Speicherstand für die Jahreszeit außerordentlich komfortabel. Eine Gasmangellage, im vorigen Herbst noch das Schreckgespenst aller Prognostiker, dürfte für diesen Winter vom Tisch sein. Am Gasmarkt sind die aktuellen Spotnotierungen inzwischen unter jene vor Ausbruch des Ukraine-Krieges gefallen. Die Frühindikatoren legen derweil auf breiter Front zu. Gestern legte das GfK-Konsumentenvertrauen für die Privathaushalte in Deutschland erneut zu. Gestiegen sind auch überwiegend die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und den Euroraum im Januar. Die Composite-Indizes liegen inzwischen wieder knapp unter (Deutschland) bzw. knapp über (EWU) der Expansionsschwelle von 50. Heute könnte das Ifo-Geschäftsklima, ebenfalls für den Januar, dieses Bild ergänzen. Wir erwarten einen Anstieg von 88,6 auf 89,8. Das wäre der vierte Anstieg in Folge. Bei so viel wachsender Zuversicht dürfte die Bundesregierung nicht nachstehen wollen. Wirtschaftsminister Robert Habeck stellt heute Mittag den Jahreswirtschaftsbericht vor. Erwartet wird, dass die Bundesregierung nicht mehr mit einer Rezession rechnet.

Blicke richten sich nach Berlin


Da ansonsten weder Wirtschafsdaten noch anderweitige relevante Ereignisse anstehen, dürften sich die Blicke der meisten Marktteilnehmer heute vorwiegend nach Berlin richten. Dies umso mehr als dort laut Medienberichten offenbar eine Entscheidung in der Frage der Lieferung von Kampfpanzern gefallen ist. Neben deutschen Leopard-2-Panzern sollen wohl auch Modelle des Typs Abrams aus den USA in die Ukraine geliefert werden. In einer Welt, in der alles mit allem zusammenhängt, darf man darauf gespannt sein, ob die Märkte dies eher als einen Schritt in Richtung eines möglichen Verhandlungsfriedens oder einer weiteren Eskalation des von Russland angezettelten Krieges sehen. Vorbörslich ist der DAX leicht im Minus, der Euro hat zum US-Dollar zugelegt.


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