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Cyber-Krieg: Konflikte in der virtuellen Welt

Nicht nur Privatleute und Unternehmen werden von Hackern angegriffen. Immer öfter werden auch Behörden und ganze Staaten zum Ziel von Cyber-Attacken. Die Auswirkungen eines solchen Angriffs könnten enorm sein und ganze Nationen lähmen: Banken, Wasser, Strom und Infrastruktur alles wird inzwischen von Computern gesteuert.

Die Bundesregierung hat deshalb ein Nationales Cyber-Abwehrzentrum eingerichtet, dass die Internet-Infrastruktur in Deutschland schützen soll.

Angriff auf den Zoll
Eine Hackergruppe, die sich "No-Name Crew" nennt, hat erst letzten Freitag einen Server des Zolls gehackt. Nachdem die Gruppe Zugriff auf den Server hatte, wurden Daten kopiert und anschließend im Internet veröffentlicht. Auf dem Server hat sich offenbar das Ortungssystem Patras befunden, der Server wurde nachdem der Angriff bemerkt wurde heruntergefahren. Der Fall wird nun mit Hilfe des nationalen Cyber-Abwehrzentrums untersucht.

Nato-Stützpunkt gegen Cyber-Angriffe
Wie ernst die Bedrohung ist, zeigt sich schon daran, dass die Nato einen eigenen Stützpunkt zur Abwehr von Cyberattacken in Estland eröffnet hat. Im Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence (CCDCOE) in Tallinn werden Strategien gegen Cyber-Angriffe erforscht. Diese Task-Force wurde eingerichtet nachdem Estland heftigen Hackerattacken ausgesetzt war: Online-Banking war nicht mehr möglich, Geldabhebungen am Automaten funktionierten nicht und auch Geld-Transaktionen konnten nicht mehr ausgeführt werden.

Stuxnet im Iran
2010 verbreitete sich der Computervirus Stuxnet in Industrieanlagen im Iran und später auch in anderen Ländern. Dieser Schädling dringt in die Computersysteme von Kraftwerken, Pipelines und Fabriken ein und kann diese sogar steuern. Selbst auf PCs im ersten Atomkraftwerk des Landes Buschehr wurde der Wurm gefunden. In der iranischen Presse wurde von einem Cyber-Krieg gegen das Land gesprochen.

Experten gehen davon aus, dass sich Nationen statt konventioneller Truppen in Zukunft ganze Armeen an Hackern zulegen könnten um Konflikte auch virtuell auszutragen. Terroristen könnten virtuelle Anschläge ausführen. Viele Länder investieren in Abwehrsysteme um der Gefahr zu begegnen und die virtuellen Datensysteme zu schützen.

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Quellen
- Focus am 08.07.2011
- Süddeutsche Zeitung am 23.02.2011