Märkte freundlich
Die Finanzmärkte zeigten sich gestern von ihrer freundlichen Seite. Die Aktienindizes legten zu. Die Staatsanleiherenditen gaben nach. Ob dies eine Antizipation moderater US-Inflationsdaten der Marktteilnehmer darstellt, bleibt Spekulation. Die Daten werden heute Nachmittag veröffentlicht. Eine kleine Rallye legten die Anleihen Italiens und Griechenlands hin. Hierzu beigetragen haben könnte eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach Bundeskanzler Scholz ein neues Finanzierungsinstrument der EU befürworte. Dieses solle – als Antwort auf die wettbewerbsverzerrenden Subventionen grüner
Technologien in den USA – zur Finanzierung entsprechender Maßnahmen in Europa genutzt werden. Der Vorschlag könnte einer weiteren gemeinschaftlichen Schuldenaufnahme der EU-Staaten Vorschub leisten. Dies würde die gestrige Marktbewegung erklären. Allerdings wurde die Meldung erst veröffentlicht, als ein wesentlicher Teil der Kursbewegung bereits erfolgt war. Nicht jede Marktbewegung ist dieser Tage durch entsprechende Nachrichten nachvollziehbar.
Notenbank klamm
Kann eine Notenbank pleitegehen? Nun, sie wird es wohl höchstwahrscheinlich nicht, doch gestern ließ die älteste Notenbank der Welt, die schwedische Riksbank, mit der Meldung aufhorchen, dass ihr Eigenkapital so stark abgeschmolzen sei, dass sie vermutlich eine Kapitalspritze benötige. Die Riksbank hat – wie viele andere Notenbanken auch – in den vergangenen Jahren massiv Anleihen gekauft, die ihr nun erhebliche Buchverluste bescheren.
Bau rückläufig
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) veröffentlichte gestern seine Prognosen zur Entwicklung der Bautätigkeit in Deutschland. Für den Wohnungsbau schätzt das Institut, dass in realer Betrachtung das Bauvolumen 2022 um 2,2% geschrumpft ist. Für 2023 erwartet es einen weiteren Rückgang in gleicher Höhe. Erst 2024 rechnet das DIW wieder mit einem Plus. Etwas Beruhigung dürfte laut DIW bei der Preisentwicklung eintreten. Nach einem geschätzten Preisanstieg im Wohnungsbau von 15,3% im vergangenen Jahr rechnet es für das laufende Jahr mit einem Plus von 6,2%. Nominal steigen demnach die Umsätze also. Die Gewinnsituation der Bauunternehmen wird nach Einschätzung des DIW befriedigend bleiben. Von der Politik fordert das Forschungsinstitut, bei der energetischen Sanierung von Gebäuden nicht nur die Nachfrageseite zu fördern. Notwendig sei ein Masterplan, um die Ausweitung der Planungs-, Produktions- und Installationskapazitäten zu fördern. Andernfalls versickerten die Mittel der Nachfrageförderung womöglich in steigenden Preisen.
US-Inflation moderat?
Mit Blick auf den Zinsentscheid am 1. Februar erwarten die Marktteilnehmer mit Spannung die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für Dezember heute um 14:30 Uhr. Die Konsenserwartung beläuft sich auf eine Verlangsamung der Inflationsrate. Heute früh vermeldete bereits China einen leichten Anstieg der Inflationsrate im Dezember von 1,6% auf 1,8%. Im Gesamtjahr 2022 lag die Inflation bei 2% und damit unter dem 3%-Ziel der Regierung. Die chinesischen Erzeugerpreise waren im Jahresvergleich um 0,7% rückläufig – stärker als erwartet.
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