Billigeres Benzin drückt Inflation

Das US-Arbeitsministerium meldete gestern, dass die Konsumentenpreise in den Vereinigten Staaten im Dezember 2022 in saisonbereinigter Rechnung um 0,1 % gegenüber dem Vormonat zurückgegangen sind. Dieser Rückgang ist vornehmlich auf die gefallenen Preise an den Zapfsäulen zurückzuführen. Der ohne die volatilen Komponenten für Energie und Nahrungsmittel berechnete Konsumentenpreisindex legte im Dezember erwartungsgemäß um 0,3 % gegenüber dem Vormonat zu. Die Betrachtung einzelner Komponenten zeigt das aus den Vormonaten schon bekannte Muster. Der Preisauftrieb für Güter läßt infolge des Überwindens der Lieferkettenschwierigkeiten spürbar nach, beispielsweise sind die Neuwagenpreise im Dezember leicht gesunken. Der Preisauftrieb bei Dienstleistungen setzt sich indes unvermindert fort. Nach unserer Prognose wird der Preisauftrieb auf Ebene der Endverbraucher in den kommenden Monaten weiter nachlassen. Hierfür sprechen nicht nur die in den zurückliegenden Tagen weiter gesunkenen Preise für Gas und Benzin. Auch die abnehmende Dynamik der Konsumnachfrage sollte dämpfend auf die Entwicklung der Konsumentenpreise wirken. Die Inflationsdaten für Dezember dürften in den Reihen der US-Notenbank erneut für ein Aufatmen gesorgt haben. Nach unserer Prognose wird die US-Notenbank – nach zwei Erhöhungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt im ersten Quartal 2023 – bereits im vierten Quartal 2023 wieder Leitzinssenkungen beschließen. Die Reaktion der Kapital- und Devisenmärkte auf die Inflationsdaten steht im Einklang mit unserer Einschätzung. Die Renditen kurzlaufender Emissionen des US-Schatzamtes gaben spürbar nach, und der Euro übersprang die Marke von 1,08 US-Dollar.

BIP-Daten 2022 für Deutschland

Das Statistische Bundesamt wird heute um 10.00 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz seine erste Schätzung für die gesamtwirtschaftliche Leistung Deutschlands im Gesamtjahr 2022 veröffentlichen. Wir erwarten einen Zuwachs um 1,9%, nachdem sich die „harten“ Konjunkturdaten auch im Schlußquartal 2022 robuster präsentierten als die Frühindikatoren zuvor hatten erwarten lassen.

US-Stimmung auf der Agenda

Heute nachmittag steht die Veröffentlichung der US-Konsumentenstimmung auf der Agenda. Wir erwarten angesichts fallender Benzinpreise einen leichten Anstieg des Index der Verbraucherstimmung, und zwar von 59,5 Punkten im Dezember auf 60,0 Punkte im Januar.

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