Subvention oder Preisrückgang?


Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden wird morgen die vorläufigen Zahlen für die Inflation im Dezember veröffentlichen. Es herrscht unter Prognostikern Unsicherheit darüber, ob die amtlichen Statistiker die Übernahme der Gas-Abschlagszahlung für Dezember durch den Bund als Subvention oder Preisrückgang erachten werden. Dementsprechend ist die Spanne der Prognosen für die deutsche Inflationsrate im Dezember ausgesprochen weit, sie reicht von 7,7 % bis 10,3 %. Wir sind im Team „Subvention“ und erwarten eine Inflationsrate von 10,0 %. Im November belief sich die Inflationsrate auf ebenfalls 10,0 %.

US-Stimmungseintrübung voraus


Das Institute for Supply Management (ISM) wird am Mittwoch dieser Woche seinen US-Einkaufsmanagerindex die Stimmung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes veröffentlichen. Nach unserer Prognose wird der ISM-Index von 49,0 Punkten im November auf 48,3 Punkte im Dezember sinken und somit den zweiten Monat in Folge unter der Expansionsschwelle liegen. Es ist jedoch einschränkend darauf hinzuweisen, dass eine Kontraktion im Verarbeitenden Gewerbe nicht zwingend mit einer Schrumpfung der US-Wirtschaft in ihrer Gesamtheit einhergeht. Die Veröffentlichung des ISM-Einkaufsmanagerindex für die wesentlich wichtigeren Dienstleistungen – gut acht von zehn Stellen in der Privatwirtschaft entfallen auf den Dienstleistungssektor – steht für Freitag auf der Agenda. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungen wird nach unserer Prognose zwar von 56,5 Punkten im November auf 54,5 Punkte im Dezember fallen, damit aber über der Expansionsschwelle verbleiben.

US-Wirtschaft mit Endspurt im 4. Q


Trotz der oben geschilderten Stimmungseintrübung dürfte das BIP-Wachstum im Schlußquartal 2022 einen Zahn zugelegt haben. Nach unserer Prognose wird die US-Wirtschaftsleistung im vierten Quartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate (Jahresrate) von 3,5 % gewachsen sein. Hauptwachstumsträger dürften der persönliche Verbrauch, die Ausrüstungsinvestitionen und der Lageraufbau gewesen sein. Sowohl die Investitionen in Wirtschaftsbauten als auch die Investitionen in Wohnbauten werden jedoch die gesamtwirtschaftliche Leistung belastet haben. Sollte sich unsere Prognose bewahrheiten, wird die US-Wirtschaft in das neue Jahr Schwung mitnehmen. Der Statistiker spricht hier von einen „positiven Überhang“. Aus diesem Grund erachten wir trotz der Eintrübung der Unternehmensstimmung unsere US-Wachstumsprognose für das Jahr 2023 in Höhe von 0,5 % als gut unterstützt.


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