Ifo-Index stabilisiert – zunächst!
Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg, wie gestern gemeldet, im laufenden Monat das dritte Mal in Folge. Das Konjunkturbarometer erreichte 88,6 Indexpunkte, nach revidierten 86,4 Punkten per November. Sowohl die Lagebeurteilung als auch Erwartungskomponente rückten vor. Fast drängt sich die Schlussfolgerung auf, das Jahr 2022 wolle versöhnlich zu Ende gehen. Für uns bleibt Vorsicht geboten. Verwiesen sei auf einen deutlichen Rückgang der Gasspeicherfüllstände in Deutschland oder auf die vorherrschende Angst vor weiter steigenden Leitzinsen. Ende vergangener Woche kam es zu einem Kursrutsch an den Finanzmärkten. Zum Auftakt der laufenden Woche dann herrschten zunächst Pluszeichen vor, zumindest am Aktienmarkt. Der DAX machte gestern Anstalten, die Marke von 14.000 Punkten erneut nehmen zu wollen. Am Ende drehte er bei. Auch die US-Börsen ließen sich nicht anstecken; der S&P 500 schloss den Wochenstart mit einem Minus von 35 Punkten ab. Ähnlich Asien; hier wirkte die Entscheidung der BoJ nach, die Langläufer-Renditen stärker schwanken zu lassen.
US-Bausektor im Abwärtstrend
Skepsis scheint weiter angebracht. Schon heute mag sich dies bewähren. Aus den Vereinigten Staaten kommen neue Zahlen zum Wohnungsbau. Die US-Neubaubeginne und -Baugenehmigungen für November stehen auf dem Kalenderblatt. Wir erwarten 1,4 Mio. neu begonnenen Bauten: kein Vergleich zu den knapp 1,8 Mio. noch im zurückliegenden März. Die Anzahl der Baugenehmigungen taxieren wir auf 1,48 Mio. Einheiten. Damit positionieren wir uns bewusst unter Konsens. Auch bei dieser Zeitreihe sind die zyklischen Hochs aus dem ersten Quartal weit aus dem Blick geraten. Die Bewegung ist abwärtsgerichtet.
Der Rubel rollt nicht mehr
Große Schwankungsanfälligkeit legt zum Ausklang des Jahres der russische Rubel an den Tag. Noch im November waren Werte um die 60 Rubel je Euro vorherrschend. Zuletzt dann ging es schnell über die Marke von 70 Rubel hinaus. Auch gegenüber dem „Greenback“ herrscht Schwäche vor. Nahezu die gesamte zweite Jahreshälfte war die Zeitreihe lustlos um die Marke von 60 Rubel je US-Dollar gependelt. Nun ist mit 67,80 USDRUB der höchste Stand seit Mai erreicht. Allem Anschein nach schlägt der aktuell nachgebende Rohölpreis am Ende auf die Stabilität des Rubel durch, wenngleich noch gemäßigt. Hinzu kommt: Die internationalen Reserven Russlands sind seit November gestiegen. Offensichtlich hat die russische Notenbank Interventionen in großem Stil zugunsten der eigenen Währung ausgesetzt. Zu stark hatte zuvor der Bestand an Reserven gelitten. Im Februar, zu Beginn des bestialischen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, hatte das Volumen gemäß offizieller Zahlen 640 Mrd. US-Dollar betragen; bis November reduzierte sich dies auf rund 540 Mrd. US-Dollar. Für Zentralbank-Präsidentin Nabiullina offensichtlich zu wenig, denn: 300 Mrd. US-Dollar hiervon stehen gar nicht mehr zur Verfügung, da durch die Staaten des Westens „konfisziert“. Den Kleptokraten im Kreml wird mehr und mehr klar: Die Kriegsstrategie wird nicht aufgehen.
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