Gegenläufige Signale


Das seitens der „hawkishen“ Notenbanken in der Vorwoche ausgelöste Börsenbeben wirkte an den Aktienmärkten auch am Freitag weiter negativ nach. Selbst die diesseits des Atlantiks klar positiv überraschenden Flash-Einkaufsmanagerindizes konnten die Talfahrt nicht stoppen. Für das Verarbeitende Gewerbe Deutschlands wurde für Dezember mit 47,4 nämlich ein im Vergleich zum November um 1,2 Punkte höherer Wert vermeldet. Und die Vorabzahlen zum Dienstleistungssektor legten sogar um 2,9 auf 49,0 Punkte zu. Für den gesamten Euroraum ergab sich ein ähnliches Bild, wenngleich die Verbesserungen dort weniger stark ausfielen: Für das Verarbeitende Gewerbe ging es um 0,7 auf 47,8 Zähler nach oben, und der Indikator zum Dienstleistungssektor legte um 0,6 auf 49,1 Punkte zu. Bei alledem darf jedoch nicht übersehen werden, dass sämtliche vier Werte trotzdem weiterhin unterhalb der Schwelle verblieben, welche eine expandierende Wirtschaft (>50) von einer kontrahierenden (<50) trennt. Parallel hierzu ging es mit den von S&P Global erhobenen Zahlen für die USA zudem weiter deutlich bergab: Für das Verarbeitende Gewerbe sank der Indikatorwert um 1,5 auf 46,2 Zähler und für den Dienstleistungssektor ging es um 1,8 auf 44,4 Punkte nach unten.

ifo-Klima als letztes Makro-Highlight


Bei den Makrozahlen ist in dieser Woche bereits vorweihnachtliche Ruhe angesagt. Einziges wirkliches Highlight ist das für heute terminierte ifo-Geschäftsklima. Lange Zeit war die Erwartungskomponente deutlich stärker gesunken als die Einschätzung der jeweiligen Lage. Die Negativdifferenz aus beiden Größen hatte dabei im Oktober mit -19,3 Punkten ein unrühmliches Allzeittief markiert. Seither laufen beide Komponenten allerdings wieder aufeinander zu. Auf Sicht erwarten wir, dass sich die Geschäftslage im Vergleich zur aktuellen Situation zwar weiter verschlechtert, die Situation aber wohl längst nicht so schlimm wird, wie dies zwischenzeitlich befürchtet wurde. Zunächst bestehen aber sogar gute Chancen, dass sich das ifo-Geschäftsklima – also der Mittelwert aus beiden Teilkomponenten – nach Oktober und November im Dezember zum dritten Mal in Folge verbessert.

Bundesbank befürchtet Rezession


Der View der Bundesbank auf die heimische Konjunktur im kommenden Jahr ähnelt unserem Bild. Sie erwartet für Deutschland ein negatives kalenderbereinigtes BIP-Wachstum von 0,5%. Im Rahmen ihrer Juni-Prognose hatte sie für 2023 noch ein Plus von 2,4% veranschlagt. Während Bundesbank-Chef Joachim Nagel die deutsche Wirtschaft im 1. Halbjahr 2023 schrumpfen sieht, erwartet er für die 2. Jahreshälfte bereits eine Erholung.

Katars Erpressung


Katars Regierung wies Vorwürfe im Rahmen der Korruptionsermittlungen im Europäischen Parlament zurück und drohte mit negativen Konsequenzen bei Gaslieferungen.


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