Ein hawkischer Grundton
Die Zinsanhebung der EZB um 0,5 Prozentpunkte war ja so erwartet worden. Dagegen dürfte es manchen überraschen, dass es vermutlich in dem Tempo weitergehen wird. Die höheren Inflationsprojektionen sind ein Hinweis darauf, wo die Risiken liegen. Selbst 2025 sieht die EZB das Stabilitätsziel noch nicht wieder erreicht. Der Einstieg in den Abbau des Anleiheportfolios ist mit 15 Mrd. Euro moderat. Pro Monat werden rund doppelt so viele Anleihen fällig. Hierbei dürfte es dem EZB-Rat allerdings eher darum gehen, nach den TLTRO-Entscheidungen überhaupt sichtbar mit dem Abschmelzen der Bilanz fortzufahren, als um die konkrete Zahl. Aber warten wir es ab. Zuletzt haben die Konjunkturzahlen überwiegend positiv überrascht und die Preiszahlen waren weniger dramatisch als befürchtet worden war. Die gestrige Entscheidung ist daher nur eine Festlegung für die nächsten sieben Wochen. Unter Druck kam der DAX nach Entscheid der EZB. Er verlor bis zum Tagesschluss 3,28%. Dies ist der größte Tagesverlust seit 16. Juni 2022 und zugleich die sechsgrößte Tageseinbuße in diesem Börsenjahr.
Edelmetall unter Druck
Aktuell kämpfen die Edelmetallpreise um das Börsenjahr das 2022 mit einem Plus beenden zu können. Während Silber aktuell knapp 1,8% unter über dem Jahresendstand 2022 verharrt, liegen die Preise für Gold (- 2,75%) und Palladium (-4,22%) knapp im Minusbereich. Deutlich zulegen indes konnte der Platinpreis. Aktuell liegt dieser bei 1006 US-Dollar pro Feinunze und somit gut 4 % über dem Schlussstand des vergangenen Jahres. Nach einem Minus von 9,7% im Jahr 2021 könnte der Platinpreis zum Jahresende seine Performance ausbauen. Grund hierfür ist vor allem die weltweit rückläufige Minenproduktion von ca. 12% in diesem Jahr. Für eine weitere Angebotsverknappung von ca. 11% sorgt derzeit auch das rückläufige Volumen von recyclingfähigem Platin. Gegenüber steht eine sich wiederbelebende Nachfrage nach Platin für den Bau von Katalysatoren für den Fahrzeugbau. In immer größerer Stückzahl ersetzt Platin in diesem Sektor das bis dato verwendete, aber kostenintensivere Palladium. Sollte sich die wirtschaftliche Lage rund um den Globus besser als derzeit von vielen Analysten erwartet entwickeln, dürfte der Platinpreis auch im kommenden Jahr eine steigende Tendenz aufweisen. Gegenüber dem Jahresschlussstand des vergangenen Jahres legte der Platinpreis pro Feinunze auf US-Dollarbasis um 4% zu.
Heute: Tag der Einkaufsmanger
Für den deutschen, europäischen und amerikanischen Wirtschaftsraum stehen heute wieder die Einkaufsmanagerindizes für den Monat Dezember auf der Agenda. Den Reigen eröffnen um 9:30 Uhr die deutschen Einkaufsmanagerdaten. Für das Verarbeitende Gewerbe erwarten wir 46,5 nach 46,2 und für den Dienstleistungssektor ebenfalls 46,5 nach 46,1 im November. Für den Euroraum um 10:00 Uhr liegen unsere Erwartungen etwas höher. Für das Verarbeitende Gewerbe bei 47,5 und für Dienstleistungen bei 48,8. Um 15:45 Uhr runden die amerikanischen Daten hierzu den Reigen ab.
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