Abschwächung der Talfahrt


Die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland und im Euroraum überraschten im November mit einem Anstieg im Vergleich zum Vormonatswert. Mit 46,7 Punkten für Deutschland bzw. 47,3 Zählern für den Euroraum blieben die Indexwerte aber nach wie vor unter der Expansionsschwelle von 50. Für den Dienstleistungsbereich war sowohl für den Euroraum mit 48,6 Punkten als auch für Deutschland mit 46,4 Zählern keine Verbesserung im Vergleich zum Vormonat feststellbar. Eine Rezession ist für Deutschland und den Euroraum damit nicht vom Tisch. Die Daten machen lediglich Hoffnung auf eine Abschwächung der Talfahrt. Auch jenseits des Atlantiks wurden gestern Einblicke in die Konjunkturentwicklung gewährt. Die ebenfalls veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes fielen. Damit befinden sich die Indizes sowohl für das Verarbeitende Gewerbe als auch den Dienstleistungssektor unterhalb der Expansionsschwelle. Die Auftragseingänge für langlebige Güter legten im Oktober dagegen um 1,0% im Vergleich zum Vormonat zu. Der Zuwachs fiel somit kräftiger aus als von Analysten (Konsens +0,5%) zuvor erwartet worden war.

Fed-Protokoll: Weniger Tempo


Im Fokus der Finanzmarktteilnehmer stand aber gestern die Veröffentlichung des FOMC-Protokolls zum letzten Zinsentscheid. Die Mehrheit der teilnehmenden Fed-Vertreter hatte sich für zukünftig behutsamere Zinsschritte ausgesprochen. Bei der Sitzung am 1./2. November hatten die Währungshüter den Leitzins um 75 Basispunkte angehoben. Wir gehen für den nächsten Zinsentscheid im Dezember von einer Erhöhung um nur noch 50 Basispunkte aus. Der US-Dollar verlor gegenüber dem Euro nach der Veröffentlichung des Protokolls weiter an Wert. An den US-Börsen wurde die Nachricht dagegen mit Erleichterung aufgenommen. Die großen Aktienindizes schlossen im Plus. Heute bleiben die Börsen in den USA aufgrund des Thanksgiving-Feiertages geschlossen. Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) verfolgt indes weiter ihren entschlossenen Kampf gegen die Inflation. Gestern hoben die Währungshüter ihren Leitzins um rekordhohe 75 Basispunkte auf 4,25% an. Seit Sommer 2021 schleuste die Zentralbank ihren Leitzins somit um insgesamt 400 Basispunkte nach oben. Zudem stellte die RBNZ weitere Zinserhöhungen in Aussicht.

Heute ifo Geschäftsklima


Auf dem Makrokalender steht heute die Veröffentlichung des ifo Geschäftsklimas. Wir rechnen mit einem Anstieg des konjunkturellen Frühindikators von 84,3 auf 85,4 Punkte. Zwar erwarten wir für die Lagebeurteilung eine leichte Verschlechterung. Die Erwartungen der Unternehmen für die nächsten sechs Monate sollten sich aber verbessert haben.


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