COP 27 ein Flop


Die 27. UN-Weltklimakonferenz sollte konkrete Maßnahmen bringen, zu denen sich die Staaten verpflichten, um die vom Menschen verursachte Erderwärmung zu begrenzen. Gefeiert wurde am Ende die Übereinkunft auf künftige Transferzahlungen an ärmere Länder, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind. Doch auch hier steht die Klärung der Details – insbesondere die Finanzierung – noch aus. Die Abschlusserklärung legt damit den Fokus auf die Abfederung der Folgen des klimaschädlichen Verhaltens. Wichtiger wäre hingegen eine Korrektur des schädlichen Verhaltens selbst gewesen. Erinnern wir uns: Das Motto der COP 27 lautete „Gemeinsam für eine gerechte, ambitionierte Umsetzung JETZT“. Dieses Ziel wurde nicht annähernd erreicht. Doch so langsam die Politik reagiert, so schnell sind die Märkte. Die Energiepreise sind 2022 massiv gestiegen und üben einen starken Anreiz aus, den Energieverbrauch zu senken – und damit auch den Ausstoß von Treibhausgasen.

Öl und Gas genug, Strom zu wenig


Aktuell sind die Energiepreise aber eher im Rückwärtsgang. Öl der Sorte Brent hat sich in den vergangenen zwei Wochen sukzessive verbilligt. Vergangenen Freitag verlor der Ölpreis zwischenzeitlich 4 US-Dollar pro Fass und notierte so niedrig wie zuletzt Anfang Oktober. Einen konkreten Auslöser für diese Entwicklung sehen wir nicht. Marktkommentare äußerten nachlassende Sorgen hinsichtlich des Ölangebots. Am plausibelsten erscheint uns derweil, dass am Markt die Skepsis hinsichtlich der Ölimporte seitens China wieder zugenommen hat, da ein rasanter Anstieg der Corona-Fälle Ängste vor umfangreichen Lockdown-Maßnahmen schürt. Die Zahl der wöchentlichen Infektionen hat bereits fast den bisherigen Jahreshöchststand erreicht. Hinsichtlich der Versorgungssicherheit mit Gas in Deutschland zeigten sich am Freitag die Gasspeicherbetreiber optimistisch. Eine Gasmangellage sei im bevorstehenden Winter äußerst unwahrscheinlich. Auch für den darauffolgenden Winter rechnen die Betreiber nicht mit einer Gasrationierung. In Frankreich warnte indes der Stromnetzbetreiber RTE vor der erhöhten Gefahr von Versorgungsengpässen im bevorstehenden Winter, insbesondere im Januar. Grund hierfür sei, dass sich die Wartung etlicher Atomkraftwerke in die Länge ziehe.

US-Immobilienmarkt schwächelt


In der vergangenen Woche gab es eine Reihe von Daten zum US-amerikanischen Immobilienmarkt. Den Abschluss machte am Freitag die Zahl der Wiederverkäufe von Häusern. Sie sank zum neunten Mal in Folge und liegt inzwischen – abgesehen von der Delle zu Beginn der Corona-Pandemie – so niedrig wie zuletzt im Jahr 2011. Es ist wohl vor allem der Anstieg der Hypothekenzinsen, der hier seinen Tribut fordert. Wenngleich die Leerstände in den USA im historischen Vergleich niedrig sind, rechnen wir vorerst mit einer Fortsetzung der Korrekturphase.

Wenig Daten heute


An Wirtschaftsdaten stehen heute lediglich die deutschen Produzentenpreise um 8:00 Uhr auf dem Kalender. Wie erwarten im Monatsvergleich ein Plus von 0,8 %. Die Jahresrate dürfte damit gleichwohl oberhalb von 40 % verharren.


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