Nachwirkungen der FTX-Pleite
Die Kryptobörse FTX meldete vor wenigen Tagen Gläubigerschutz an. Dies gilt auch für das mit ihr verbundene Krypto-Brokerhaus Alameda Research sowie für rund 130 weitere Firmen. Hierdurch wurden auch diverse Kryptowährungen mit in die Tiefe gerissen. Während Bitcoin seit Ende Oktober - also kurz bevor das Desaster seinen Lauf nahm - 17% an Wert verlor, sind es bei Ethereum bereits 20%, sowie bei Solana sogar 56%.
China bewegt sich doch
Mit der Wiederwahl Xi Jinpings war erwartet worden, dass Chinas Politik bis auf weiteres zementiert ist. Vor wenigen Tagen wurden jedoch - wenngleich lediglich graduelle - Lockerungen bei der Zero-Covid-Politik publik. Bezüglich des wankenden chinesischen Immobiliensektors lässt sich sogar eine politische Kehrtwende beobachten: Über viele Monate hinweg wurden den hoch verschuldeten Immobilienunternehmen staatlicherseits die Refinanzierungsbedingungen beschnitten, was zu einer Pleitewelle führte. Stattdessen wurde nun ein Programm mit umfassenden Kredithilfen aufgelegt um die Fertigstellung angefangener Immobilienprojekte sicherzustellen. Und auch in punkto Verhältnis zu den USA - welches zuletzt auf dem Tiefpunkt angelangt war - lassen sich zarte Zeichen der Annäherung erkennen. So verurteilte Xi zusammen mit US-Präsident Biden das atomare Säbelrasseln Russlands. Bislang hatte China Russland im Krieg gegen die Ukraine hingegen stets den Rücken gestärkt. Zudem sprach er sich in Wirtschaftsfragen zum Wohle beider Länder für eine Kooperation mit den USA anstatt der derzeitigen Konfrontation aus. Mit Trump auf US-Seite, welcher gestern seine erneute Präidentschaftskandidatur für 2024 bekannt gab, wäre dies wohl kaum möglich. In der Taiwan-Frage brachte das erste persönliche Treffen beider Präsidenten seit Bidens Amts-antritt allerdings keine Annäherung: Während letzterer in einem chinesischen Angriff auf Taiwan das Überschreiten einer roten Linie sieht, betrachtet Xi die Position der USA als Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas.
Nun schwächelt auch Japan
Die gestern vermeldeten japanischen BIP-Zahlen zeigen, dass die Wirtschaftsleistung im Land der aufgehenden Sonne im 3. gegenüber dem 2. Quartal 2022 um 0,3% schrumpfte. Dass das BIP sank, lag vor allem am negativen Wachstumsbeitrag der Netto-Exporte. Die weltweite konjunkturelle Abschwächung tangierte zum einen die japanischen Ausfuhren negativ. Noch gravierender als angenommen wirkten sich aber die gestiegenen Rohstoffpreise auf die Einfuhren der drittgrößten Volkwirtschaft der Welt aus. Japan muss schließlich nahezu seine gesamten Energierohstoffe importieren. Die Wachstumsbeiträge des privaten Konsums sowie der Ausrüstungsinvestitionen fielen hingegen leicht positiv aus. Im Gegen-satz zu Deutschland rechnen wir für Japan im kommen-den Jahr allerdings nicht mit einer Rezession. Japan ist vom Krieg in der Ukraine weniger betroffen, die Gasimporte aus Russland (LNG) wurden nicht unterbrochen und die beiden Haupthandelspartner USA und China dürften 2023 zwar deutlich unterdurchschnittlich wachsen, aber immerhin zulegen. Mit einer geschätzten Wachstumsrate von 0,4% dürfte Japan jedoch keine Bäume ausreißen.
Unklare Lage
Während die USA im gestrigen Raketeneinschlag in Polen, welcher zwei Todesopfer forderte, von einem ukrainischen Luftabwehrgeschoss ausgehen, widerspricht die Ukraine heftig und sieht hierfür Russland verantwortlich.
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