EUR-Zinskurve verflacht
Die Rendite für 2-jährige Bundesanleihen hat inzwischen das Niveau der 10-jährigen Bundesanleihen erreicht, die aktuell bei 2,16% notieren. Die flache Zinskurve kann schnell in eine inverse Zinskurve drehen. Wenn die Kurzfristzinsen über die Langfristzinsen steigen, dann liegt dies meist an einer restriktiven Geldpolitik und spricht für eine anstehende Rezession. Dies passt in unser Bild, für 2023 prognostizieren wir einen BIP-Rückgang in Deutschland um 1,5%.
US-Dollar schwankt um Parität
Die überraschend niedrige US-Inflation für Oktober befeuerte Spekulationen, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im Dezember nicht erneut einen "Jumbo"-Zinsschritt beschließen wird. Die Marktteilnehmer gehen nun davon aus, dass die US-Währungshüter im Dezember ihr Zielband für den Tagesgeldsatz "nur" um einen halben Prozentpunkt nach oben hieven werden. Der US-Dollar ließ in Folge der Zurückbildung der Leitzinserwartungen mächtig Federn. Ein Euro kostet derzeit 1,03 US-Dollar. Im Zuge dieser Entwicklung heben wir unsere Euro-Prognose per Jahresende 2022 von 0,93 US-Dollar auf 1,00 US-Dollar an.
Bei Aktien drohen Rückschläge
An den europäischen Aktienbörsen legten die Kurse nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten in der vergangenen Woche sprunghaft zu. Die von uns zum Jahresende erwartete Erholung kam somit früher und in stärkerem Ausmaße. Wir haben die Prognosen für den DAX und den Euro Stoxx 50 deshalb zwar angehoben. Das grundsätzliche Szenario bleibt aber unverändert: Aktien dürften vorerst im Bärenmarkt verharren und im ersten Halbjahr 2023 einen Boden finden. Dies würde dem typischen Verlauf in einem Rezessionsumfeld entsprechen.
Heute ZEW-Index im Fokus
Heute wird um 11 Uhr der ZEW-Index für November veröffentlicht. Im Vormonat lagen die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland mit -59,2 deutlich im negativen Bereich. Dies stellte immerhin eine leichte Erholung um 2,7 Punkte gegenüber dem vorherigen 14-Jahres-Tief vom September dar. Wir rechnen mit einer weiteren Stimmungsaufhellung bei den befragten Finanz-analysten. Die Einschätzung der Lage dürfte im stark negativen Bereich bleiben (Vormonat: -72,2). Am Nachmittag folgen Daten aus den USA zum Empire Manufacturing Index und zu den Produzentenpreisen.
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