Paukenschlag durch US-Inflation
Gestern wurde gemeldet, dass sie Veränderungsrate des US-Konsumentenpreisindex gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr von 8,2 % im September auf 7,7 % im Oktober unerwartet stark zurückging. Der geringere Anstieg der Inflation dürfte in den Reihen der US-Notenbank für ein gewisses Aufatmen sorgen. Insbesondere die im Vergleich zu den Vormonaten geringer ausgefallene Kerninflation bekräftigt uns in der Einschätzung, dass die US-Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung im Dezember ihr Zielband für den Tagesgeldsatz nur noch um 50 BP anheben wird, nach zuvor vier kräftigen Anhebungen in Höhe von jeweils 75 BP in Folge. Die Aktienmärkte haussierten als Reaktion auf die niedrigere Inflation. Gleichzeitig ermäßigten sich die Anleiherenditen sowie der US-Dollar.
Konjunktur im Fokus
Heute stehen vor allem drei interessante Konjunkturereignisse auf der Agenda. Um 8 Uhr wird das BIP für Großbritannien veröffentlicht. Nach einem Plus von 0,2 % in Q2 rechnen wir für Q3 mit einem Minus von -0,7 %. Wir liegen damit deutlich niedriger als der Konsens (-0,4 %). Um 16 Uhr folgt das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Nach einem Wert von 59,9 im Oktober erwarten wir für den November einen Index-Stand von 58,8. Auch hier liegen wir unter der Konsensschätzung (59,6). Um 17 Uhr folgt schließlich eine Rede des EZB-Chefvolkswirts Philip Lane, die weitere Hinweise über künftige geldpolitische Schritte der EZB geben könnte.
Notenbanken im Goldrausch
Die Goldnachfrage fiel in Q3/22 stärker aus als erwartet! Die Nachfrage nach Schmuck legte gegenüber dem Vorjahr um 13 % zu und die Nachfrage nach Münzen und Barren stieg um über 35 %. Die Notenbanken haben mit Käufen von fast 400 Tonnen sogar einen neuen Quartals-rekord aufgestellt. Schwach entwickelte sich im letzten Quartal die Nachfrage der ETFs, die sich von 227 Tonnen Gold trennten. Unter dem Strich sorgen die soliden Zahlen dennoch dazu, dass wir unsere Prognose erhöhen. Wir rechnen nun mit einer Nachfragesteigerung von 18 % auf 4.600 Tonnen für das Gesamtjahr 2022. Für Gold bleibt das Aufwärtspotenzial dennoch begrenzt. Denn die ETFs werden wohl auch im laufenden Quartal auf der Verkaufsseite stehen. Daneben werden Fed und Co. die Zinsen weiter erhöhen. Und auch der US-Dollar sollte demnächst wieder fester tendieren!
Wichtige Hinweise Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.
Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.
Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.
Herausgeber Landesbank Baden-Württemberg Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart
|