Aktienmärkte setzen Erholung fort
Die in der zweiten Oktober-Woche gestartete Erholung an den Aktienmärkten setzt sich aktuell weiter fort. Der DAX konnte die deutlichen Verluste vom September mittlerweile wieder vollständig aufholen und nähert sich aktuell seiner 200-Tagelinie bei 13.626 Punkten. Ist das die Trendwende? Liegen die Tiefs hinter uns? Wir bleiben skeptisch und erwarten insbesondere für das erste Quartal 2023 neue Rückschläge. Gründe: Die Unternehmensgewinne werden in den nächsten Monaten vor dem Hintergrund der erwarteten Rezession noch deutlich nach unten korrigiert werden. Des Weiteren werden die Zentralbanken nicht umhinkommen, die Leitzinsen in den kommenden Sitzungen weiter deutlich anzuheben. Beides sind Belastungsfaktoren für den Aktienmarkt.
Deutsche Industrieproduktion steigt überraschend
Die Produktion im Produzierenden Gewerbe hat im September um 0,6% zum Vormonat (Vorjahresmonat +2,6%) zugelegt. In der gesamten Industrie war ein Zuwachs um 0,7% zum Vormonat zu verzeichnen. Bemerkenswert sind zwei Aspekte: Zum einen hat die Produktion in den energieintensiven Branchen um 0,9% zum Vormonat und um 9,7% zum Vorjahresmonat abgenommen. Der Rückgang in den energieintensiven Branchen dürfte die Diskussion um eine drohende Deindustrialisierung weiter anheizen. Zum anderen ist es ein gutes Zeichen, dass sich die Industrie in ihrer Gesamtheit auch unter so schwierigen Rahmenbedingungen noch relativ stabil zeigt.
Sentix-Umfrage: Investoren sehen deutsche Wirtschaft weniger kritisch
Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex ist ggü. dem Vormonat von -37,4 auf -30 angestiegen. Dazu hat sowohl ein Anstieg der Einschätzung der aktuellen Lage als auch der Erwartungen beigetragen. Nach Ansicht des Sentix-Geschäftsführers Manfred Hübner sind die Verbesserungen im Index jedoch noch kein Trendwendesignal. Der Anstieg der Lage- und Erwartungskomponenten zeige, wie sensitiv die Anleger in ihren Konjunkturerwartungen auf Signale vom Energiemarkt reagieren. Am Gas- und Strommarkt waren in den vergangenen Wochen spürbare Preisrückgänge zu beobachten.
Ausblick: US-Midterm-Elections
In den Vereinigten Staaten werden die Demokraten bei den heute stattfindenden Zwischenwahlen mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verlieren. Auch die ohnehin nur hauchdünne Mehrheit der Demokraten im Senat wird wahrscheinlich verlorengehen. Die hohe Inflation, für welche US-Präsident Joe Biden als auch sein Vorgänger Donald Trump aufgrund überdimensionierter Corona-Rettungspakete eine Mitschuld tragen, spielt jetzt den Republikanern in die Hände. Die Demokraten konnten in den zurückliegenden Wochen zwar in den Umfragen von der Empörung über das jüngste Urteil des Obersten Gerichts, welche das landesweit geltende Recht auf Abtreibung gekippt hatte, profitieren. Das Blatt wenden dürfte diese Empörung jedoch nicht, der Verlust an Kaufkraft wiegt schwerer. Präsident Joe Biden droht durch den Verlust der demokratischen Mehrheit im US-Kongress wohl zur "lame duck" zu werden und in seiner restlichen Amtszeit nur noch mit Hilfe von Dekreten und Verordnungen regieren können.
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