Lebhafter Stellenaufbau in den USA und hawkishe EZB
Die Zahl der Beschäftigten in den USA stieg laut Unternehmensumfrage des US-Arbeitsministeriums im Oktober um 261 Tsd. an. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,5% auf 3,7% an, die durchschnittlichen Stundenlöhne legten auf Monatsbasis um 0,4 % zu. Auch wenn der Anstieg der Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Oktober nach den vorläufigen Zahlen etwas abgenommen hat und der Trend beim Jobaufbau nach unten weist, signalisiert der weitere signifikante Zuwachs auf dem aktuellen hohen Beschäftigungsniveau doch klar, dass die US-Konjunktur weiterhin stark ist. Der anhaltende relativ lebhafte Stellenaufbau macht in Verbindung mit dem höher als erwartet ausgefallenen Anstieg der Stundenlöhne eine abermalige kräftigere Leitzinsanhebung auf der nächsten FOMC-Sitzung wahrscheinlich.
Weitere Zinserhöhungen signalisiert auch die EZB-Spitze. Präsidentin Christine Lagarde sprach davon, dass die EZB es nicht zulassen dürfe, dass sich die hohe Inflation festsetze. Bei Bedarf könne der geldpolitische Kurs verschärft werden, so Lagarde. Der Präsident der französi-schen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau, wurde von der Irish Times mit der Aussage zitiert, dass man die Zinsanhebungen nicht stoppen solle, bis die Inflationsrate ihr Peak sichtbar überschritten habe.
Deutschland: Weniger Neuaufträge im September
Nach Angaben von Destatis sind die Neuaufträge für das Verarbeitende Gewerbe im September um 4,0% zum Vormonat gesunken. Die Inlandsaufträge legten um 0,5% zu, die Aufträge aus dem Ausland sind um 7,0% gesunken. Diese Zahl passt insgesamt ganz gut zu den Frühindikatoren, die eine konjunkturelle Schwäche im Herbst anzeigten. Allerdings ist auffällig, dass die Auslandsauf-träge erheblich geschwunden sind, während es im Inland nach längerer Durststrecke sogar ein kleines Auftragsplus gab. Unter dem Strich scheint daher im Inland die Lage derzeit etwas besser als die trübe Stimmung zu sein. Der konjunkturelle Abwärtstrend bleibt indes unverkennbar. Wir erwarten weiterhin eine Rezession um die Jahreswende.
Heute deutsche Industrieproduktion
Aus Deutschland wird heute die Industrieproduktion für September gemeldet. Wir erwarten einen leichten Anstieg um 0,2% und stimmen darin mit dem Konsens der von Reuters befragten Ökonomen überein. Eine positive Überraschung würde in den aktuellen Trend passen. Die jüngsten Zahlen zum deutschen BIP und zu den Inlandsaufträgen waren besser als erwartet. Die Daten zu den Neuaufträgen vom Freitag lassen indes eher ein Abwärtsrisiko vermuten.
Wichtige Hinweise Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.
Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.
Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.
Herausgeber Landesbank Baden-Württemberg Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart
|