UK-Inflation über der 10%-Marke


Nachdem in den zurückliegenden Tagen die Gazetten im Vereinigten Königreich vornehmlich über die mannigfaltigen Kehrtwenden der britischen Regierung berichtet hatten, bestimmen nun wieder Wirtschaftsnachrichten die Schlagzeilen. Diese sind jedoch auch kein Quell der Freude. So berichtete gestern die britische Statistikbehörde ONS, dass die Veränderungsrate des Konsumentenpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat von 9,9 % im August 2022 auf 10,1 % im September 2022 anstieg und damit wieder ihr Hoch aus dem August dieses Jahres erreichte. Für den neuerlichen Anstieg der Teuerungsrate waren die Preise für Nahrungsmittel und Getränke hauptursächlich, welche im Vorjahresvergleich um 14,6 % in die Höhe schossen und damit die höchste Rate seit April 1980 verzeichneten. Auch wenn die nach der Kehrtwende der britischen Regierung eingetretene Erholung des Pfund Sterling Leitzinserhöhungen großen Ausmaßes zur Stützung der Währung weniger dringlich erscheinen lässt, so verbleibt doch die trabende Inflation als Argument für eine spürbare Straffung der Geldpolitik. Nach unserer Prognose wird der Geldpolitische Rat der Bank of England auf seiner Sitzung Anfang November eine Erhöhung seines Leitzinses um mindestens 75 BP beschließen.
 

Rezession am US-Häusermarkt


Der Verband der US-Hypothekenbanken (MBA) meldete gestern, dass die Kreditanträge in der Woche zum 14. Oktober um 4,5 % gegenüber der Vorwoche gefallen sind. Seit nunmehr vier Monaten befindet sich die Entwicklung bei den Kreditanträgen im Abwärtstrend. Dies deckt sich mit der gestern gemeldeten Entwicklung der Neubaubeginne. Diese sanken im September um 8,1 % gegenüber dem Vormonat. Die Sätze für Hypotheken mit 30-jähriger Zinsbindung sind zuletzt auf 6,94 % geklettert und liegen damit so hoch wie zuletzt im Jahr 2002. Dadurch ist der Erwerb einer Wohnimmobilie für viele Familien kaum noch erschwinglich. Die Investitionen in Wohnbauten sind im zweiten Quartal 2022 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 17,8 % gefallen. Im dritten Quartal 2022 werden die US-Wohnbauinvestitionen nach unserer Schätzung noch stärker gen Süden gehen.
 

Index der Philadelphia-Fed im Fokus


Die Federal Reserve Bank of Philadelphia wird heute ihren Index für die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe ihres Distrikts veröffentlichen. Wir erwarten einen Rückgang des Indikators von -9,9 Punkten im September auf -12,0 Punkte im Oktober und sind damit pessimistischer als der Konsensus.

 
Zum PDF-Download

Wichtige Hinweise


Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.

Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.

Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.

Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.
 

Herausgeber


Landesbank Baden-Württemberg
Am Hauptbahnhof 2
70173 Stuttgart